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Katja Hessel
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Frage von Christopher K. •

Setzen Sie sich als Bundestagsabgeordneter für ein sofortiges Verbot von Titandioxid in Lebensmitteln, Zahnpasten und Medikamenten ein?

Sehr geehrte Frau Hessel, am 04.08.2021 sah ich in der Fernsehsendung „Plusminus“ einen erschreckenden Bericht über den Stoff "Titandioxid" (s. hierzu Link: https://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/swr/titandioxid-100.html).

Daher die Frage wie stehen Sie zu diesem Thema, bzw. würden Sie sich für ein sofortiges Verbot von Titandioxid in Lebensmitteln, Zahnpasten und Medikamenten einsetzen?

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Sehr geehrter Herr Klemenz,

vielen Dank für Ihre Frage. Zumindest durch eine Studie ist die Unbedenklichkeit bei der Verwendung von Titandioxid in Frage gestellt worden. Daher sind für mich zwingend weitere Untersuchungen notwendig.

Wir brauchen gesicherte Erkenntnisse, wie gesundheitsschädigend der Zusatzstoff tatsächlich ist und welche Langzeitfolgen eine Einlagerung ins Gewebe zur Folge hat. Hier herrscht tatsächlich dringender Forschungsbedarf, um zu konkretisieren, welche Mengen gefahrlos konsumiert werden können. Ein Verbot kann nur nach hinreichendem Beleg der Schädlichkeit erfolgen.

Ich verweise auf die Stellungnahme des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) https://www.bfr.bund.de/cm/343/faq-titandioxid-gibt-es-gesundheitliche-risiken.pdf.

Dort wird unter anderem festgestellt, dass die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA ) den Lebensmittelzusatzstoff Titandioxid als nicht sicher eingestuft. Das BfR relativiert das dahingehend, dass die Einschätzung der EFSA auf Tierexperimenten und mechanistischen Studien beruhe. "Humanstudien und gezielte epidemiologische Untersuchungen zu möglichen gesundheitlichen Effekten liegen bislang nicht vor. (...) Für einige genotoxische Substanzen in Lebensmitteln liegen Erkenntnisse zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen beim Menschen vor. Bei Titandioxid ist dieser Zusammenhang durch Humanstudien bislang nicht belegt. Allerdings werden an Zusatzstoffe besondere gesundheitliche Anforderungen gestellt. Diese werden streng geprüft und reguliert," urteilt das BfR. Weiter schreiben die Experten: "Verbraucherinnen und Verbraucher, die Lebensmittel, die bestimmte Zusatzstoffe enthalten, nicht verzehren möchten, können diese meiden. Denn: Die Verwendung von Zusatzstoffen ist kennzeichnungspflichtig, das heißt, sie müssen bei verpackten Lebensmitteln in der Zutatenliste angegeben sein."

Auch aufgrund dieser Unsicherheiten halte ich weitere wissenschaftliche Untersuchungen für notwendig.

Mit freundlichen Grüßen

Katja Hessel

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