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Frage von Matthias B. •

Frage an Karin Pranghofer von Matthias B. bezüglich Verkehr

Gleichlautende Frage an die Abgeordneten aus dem Landkreis Aschaffenburg

Sehr geehrte Frau Pranghofer,

angesichts der aktuellen Benzinpreis-Entwicklung möchten viele Arbeitnehmer ihr Auto zu Hause lassen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren.
Wenn man in einer Landkreisgemeinde wohnt, die an der Bahnstrecke Würzburg-Frankfurt liegt, und in einer anderen Gemeinde an der gleichen Bahnstrecke arbeitet, sollte das ja eigentlich kein Problem sein. Sollte man meinen.
Leider machen einem an dieser Stelle die Fahrpläne der DB Regio AG einen Strich durch die Rechnung: An den meisten Bahnhöfen zwischen Heigenbrücken und Hanau halten nur Regionalbahnen. Diese beginnen bzw. enden stets in Aschaffenburg.
Arbeitnehmer, die z.B. im Raum Kleinostheim-Karlstein-Kahl-Hanau wohnen und bei ASC in Hösbach-Bahnhof oder bei Düker in Laufach arbeiten, müssen in Aschaffenburg umsteigen und zunächst auf einen Anschlusszug warten. Die Beförderungszeit wird dadurch verdoppelt bis verdreifacht.
Wenn man zwischen 8 und 9 Uhr fahren möchte (z.B. wenn man zuvor Kinder zur Kita zu bringen hat), fährt für 1,5 Stunden gar kein Anschlusszug. Man muss dann den Bus nehmen. Fahrtzeitverlängerung um den Faktor 5!

Die Lösung: Alle Regionalbahnen sollten, anstatt in Aschaffenburg zu wenden, zum jeweiligen Endbahnhof durchfahren. Dies würde die Bahn als Nahverkehrsmittel in unserer Region wieder attraktiv machen und die Landkreisgemeinden östlich und westlich von Aschaffenburg besser miteinander vernetzen. Ich kann mir vorstellen, dass nicht nur Pendler dieses Angebot annehmen werden.

Für die Gestaltung der Nahverkehrsfahrpläne ist die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH mit Sitz in München zuständig. Als MdL haben Sie die Möglichkeit, Einfluß auf deren Planungen zu nehmen.

Werden Sie sich bei der Bayerische Eisenbahngesellschaft dafür einsetzen, das Zugangebot in unserer Region attraktiv zu gestalten und unnötige Verbindungshemmnisse abzubauen?

Mit freundlichen Grüßen,
Buhler

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Buhler,

vielen Dank für Ihre Informationen über abgeordnetenwatch.de.

Zur Sachlage: Es ist grundsätzlich sehr erfreulich, dass sich immer mehr Menschen - nicht nur aufgrund der gestiegenen Benzinpreise - Gedanken darüber machen, wie sie den öffentlichen Nahverkehr nutzen können. Sie haben mir jetzt ein ganz spezielles Problem geschildert, anhand dessen ganz klar zu erkennen ist, dass der öffentliche Nahverkehr nur dann großflächig funktionieren kann, wenn er für möglichst viele Menschen interessant ist. Durch Umsteigen entstehende Wartezeiten verlängern die Fahrzeiten enorm und stehen meist nicht im Verhältnis zur Entfernung.

Ich werde mich in einem Brief an die Bayerische Eisenbahngesellschaft wenden und die Problematik schildern. Wenn das Antwortschreiben vorliegt, erhalten Sie von mir umgehend Bescheid.

Mit freundlichen Grüßen

Karin Pranghofer, MdL