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Jürgen Trittin
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Frage von Frank N. •

Frage an Jürgen Trittin von Frank N. bezüglich Gesundheit

Werter Herr Jürgen Trittin!

Seit heute sind die normalen 100 W Glühlampen aus den Verkehr gezogen,bzw. verboten.
Sie sollen durch die sehr giftigen Energiesparlampen (Quecksilber) ersetzt werden.
Quecksilber soll nun aber weltweit verboten werden!
Meine Frage an Sie, wer wird verantwortlich gemacht, wenn jemand durch die Energiesparlampen gesundheitlich Schäden nimmt? Was werden Sie unternehmen um diesen gesundheitlichen Wahnsin ein Ende zubereiten?

Viele Grüße und viel Erfolg im Wahlkampf

Frank Neumann

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Neumann,

vielen Dank für Ihre Frage.

Quecksilber kann Mensch und Umwelt in erheblichem Maße schädigen. Mann kann es aber in Energiesparlampen nicht einfach weglassen, da es ein elementarer Bestandteil für das Funktionieren der Lampe ist. Billiglampen können bis zu 5 mg Quecksilber enthalten, wobei sich der Anteil bei hochwertigeren Lampen auf weniger als 2,5 mg reduziert (qualitativ hochwertige Lampen benötigen sogar nicht mehr als 1,5 mg). Da das Quecksilber in die Lampe eingeschlossen ist, geht vom normalen Betrieb keine gesundheitliche Gefährdung aus. Auch bei einem eventuellen Glasbruch ist aufgrund der relativ geringen Menge die gesundheitliche Belastung eher gering.

Hinsichtlich der Umweltwirkung durch Quecksilber in Energiesparlampen findet sich auf Wikipedia ( http://de.wikipedia.org/wiki/Energiesparlampe ) folgende sehr interessante Modellrechnung:

"Auch bei der Stromerzeugung in Kohlekraftwerken wird neben anderen Schadstoffen Quecksilber freigesetzt. Da beide Lampenarten (konventionelle Glühbirne und Energiesparlampe) Strom verbrauchen, Glühlampen jedoch fünf mal mehr als vergleichbar helle Energiesparlampen, ist unter der Annahme, dass nur Strom aus Kohlekraftwerken verwendet wird, die Gesamtbilanz an Quecksilberemissionen bei Glühlampen höher. Da in Deutschland knapp die Hälfte des Stroms in Kohlekraftwerken erzeugt wird, ist die Bilanz ungefähr ausgeglichen."

Mit der Einführung der Energiesparlampen ist der Aufbau eines effizienten Rücknahmesystems für alte Leuchten unverzichtbar, ähnlich wie es z.B. für gebrauchte Batterien schon lange existiert, damit Energiesparlampen tatsächlich einer fachgerechten Entsorgung zugeführt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Trittin