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Julia Verlinden
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Frage von Anton S. •

Frage an Julia Verlinden von Anton S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Guten Tag Frau Verlinden,

ich mache gerade eine Ausbildung zum Agrarwirtschaftlich technischen Assistenten in Lüneburg. Wir haben in der Berufsschule Religionsunterricht. Auf die Frage warum wir bei einem schon recht gefüllten Stundenplan Religionsunterricht haben, wurde mir von meiner Klassenlehrerin gesagt, dass ein Vertrag mit der Landeskirche besteht und sobald Religionslehrer verfügbar sind diese auch unterrichten müssen. Daher ist meine Frage ob und in welcher Form so ein Vertrag zwischen Landeskirche und der Landesregierung besteht ? Und wie kann so ein Vertrag abgeschlossen werden, wenn doch schon im Grundgesetz die Trennung von Kirche und Staat verankert ist?

Vielen Dank für Ihre Mühe, mit freundlichen Grüßen

Anton Schopf

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Lieber Anton Schopf,

wir Grüne im Bundestag unterstützen die Trennung von Kirche und Staat. Sie ist eine grundlegende Voraussetzung für die positive Rolle von Kirchen- und Religionsgemeinschaften als wichtige Kräfte der Zivilgesellschaft.

Kirche und Staat stehen seit vielen Jahrhunderten in einem komplizierten Verhältnis zueinander. Es existieren zwischen den Kirchen und den Bundesländern viele Staatsverträge, die das Verhältnis der verschiedenen Institutionen zueinander regeln. Mehr Informationen dazu finden Sie unter anderem hier: http://www.kirchenrecht-erk.de/showdocument/id/12010

Der Religionsunterricht ist in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich geregelt. Um mehr über die Bestimmungen in Niedersachsen und die Vereinbarungen mit den Religionsgemeinschaften und den Schulen zu erfahren, können Sie sich an die Landesregierung wenden, zum Beispiel an das niedersächsische Bildungsministerium.

Ich persönlich finde es wichtig, dass es an den Schulen Fächer wie „Werte und Normen“, „Ethik“ oder „Philosophie“ gibt, wo über gesellschaftliche Wertefragen und persönliche Verantwortung gesprochen wird. Dann wäre – aus meiner Sicht – der schulische Religionsunterricht verzichtbar.

Herzliche Grüße

Julia Verlinden

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