Frage an Joschka Langenbrinck von Michel S. bezüglich Medien
Sehr geehrter Herr Langenbrinck,
werden Sie sich dafür einsetzen, dass Berlin europäische Kulturhauptstadt wird?
Mit freundlichen Grüßen
Michel Schröder
Sehr geehrter Herr Schröder,
vielen Dank für Ihre Frage.
Seit 1985 ruft die Europäische Union jedes Jahr mindestens eine Kulturhauptstadt aus. Bis 2015 sind die Titel bereits vergeben. Bis 2019 stehen die Länder fest, die sich bewerben können. Für 2020 ist das Rennen noch offen.
Ich bin der Meinung, dass Berlin seinen Hut um den Titel "Kulturhauptstadt Europas 2020" in den Ring werfen sollte und hierfür gute Chancen hat. 30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung bietet sich Berlin wie keine andere Stadt in Europa an, diesen Titel verliehen zu bekommen.
Das kulturelle Angebot unserer Stadt - mit ihren Opern, Museen, Theatern, Orchestern, der Kreativwirtschaft und alternativen und migrantischen Kulturszene in Groß und Klein, West und Ost, Nord und Süd - qualifiziert Berlin in besonderem Maße, die Vielfalt Europas zu repräsentieren. Berlin steht wie kaum eine andere europäische Stadt für viele Gegensätze, die sie in sich vereint. Und kaum eine andere Stadt wird so stark mit der Einheit Europas verbunden, die ohne den Fall des Eisernen Vorhangs und ohne die deutsche Wiedervereinigung nicht hätte erreicht werden können.
Bereits 1988 war Berlin Kulturhauptstadt Europas - aufgrund der Berliner Mauer allerdings nur der Westteil der Stadt. Die erneute Verleihung des Titels 30 Jahre nach der deutschen Einheit und der Einheit Berlins hätte eine symbolische Schlagkraft für ganz Europa.
2010 kamen 10,5 Millionen Besucher nach Essen und in den Ruhrpott, 1999 zählte die Kulturhauptstadt Weimar sieben Millionen Gäste. Der Titel "Kulturhauptstadt 2020" würde den Tourismus-Boom unserer Stadt also weiter stützen. Davon profitiert ganz Berlin, insbesondere die Tourismusbranche rund um Hotelerie, Gastronomie und Einzelhandel.
Freundliche Grüße
Joschka Langenbrinck
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