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Jörg Kastendiek
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Frage von Christine Dr. M. •

Frage an Jörg Kastendiek von Christine Dr. M. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Kastendiek!

Seit 10 Jahren betreiben Sie mit der Koalition die Enteignung unserer Höfe und Zerstörung der Osterholzer Feldmark.
Bis 2001 sind in diesen völlig unsinnigen Planungen schon 6 Mio. Euro (!) verschwunden, danach haben wir lieber nicht mehr nachgesehen. Bremen ist so pleite.
Bei Polizei, Kindergärten,ULE,Sportvereinen etc. etc. wird gekürzt, gekürzt, gekürzt. Das würde jeder Bürger verstehen, wenn nicht andererseits solche Millionengräber stur verfolgt würden. Die Verwirklichung der dortigen Stadtplanungen, nur mit den "Wolkenkuckucksheimwunschzahlen" der Stadt hochgerechnet, kosten genausoviel wie der Spacepark! Reicht denn nicht einer?
Erklären Sie doch bitte kurz, warum so mit Steuergeld und uns Bürgern umgegangen wird.
Bitte wiederholen Sie dabei nicht die alten Märchen von der zu stoppenden Umlandabwanderung und den erhofften Steuermehreinnahmen, die Sie damit erreichen wollen. Schon der demographische Faktor gibt die vielen Häuslebauer einfach nicht her.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Dr. Menges,

ich freue mich wirklich sehr über Ihre Frage und dass Sie trotz Ihres Unmutes bereit sind eine sachliche Diskussion zuzulassen.

Die Osterholzer Feldmarkt ist zweifelsohne ein bedeutendes Naherholungsgebiet des Bremer Ostens. Familien können sich hier entspannen und ihren Kindern eine Umgebung fernab von reinen Betonwüsten und viel befahrenden Strassen bieten. Dies ist genau der Ansatzpunkt, welchen wir verfolgen! Hemelingen, Arbergen und Mahndorf erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und die Nachfrage nach Wohnraum steigt. Gleichzeitig haben wir mit einem Rückbau der Wohnfläche in Osterholz-Tenever begonnen, da hier eine hohe Leerstandquote zu verzeichnen war. Die Wohnvorstellungen der 70er Jahre sind nicht mehr aktuell, immer mehr Menschen und vor allem Familien streben ihren persönlichen Freiraum an - der Wunsch nach dem Häuschen im Grünen wächst. Oftmals besitzen diese Familien soziale Bindungen im Bremer Osten, sind zum Teil hier aufgewachsen und wollen nun mit ihrer eigenen Familien in diese schöne Umgebung zurück bzw. hier wohnen bleiben. Die Osterholzer Feldmark ist daher für die jungen Familien ideal! Wir streben nicht die Zerstörung der Osterholzer Feldmark an, sondern möchten diese entwickeln. Die von uns eingesetzten und von Ihnen zur Sprache gebrachten Mittel werden genauso bei anderen Projekten eingesetzt, um Ansiedlungen überhaupt zu ermöglichen. Hier ist kein überdimensional großer Mehraufwand für die Osterholzer Feldmark zu verzeichnen.

Ihr Einwand bezüglich des demographischen Faktors ist richtig, natürlich werden wir in den nächsten Dekaden weniger Menschen in Deutschland sein. Aber gerade deshalb ist es wichtig, Bremen als attraktiven Wohnstandort zu erhalten. Die Nachfrage nach Baugrund ist vorhanden, dies haben die ersten Bauvorhaben an der Osterholzer Heerstrasse bereits gezeigt. Ein ausreichendes Naherholungsangebot steht den Familien in Osterholz auch nach der Besiedlung immer noch zur Verfügung: Die Mahndorfer und Arberger Marsch (mit dem Rad schon in 10min. zu erreichen) und die Parkanlagen am Klinikum Ost sowie in Osterholz-Tenever (inklusive dem Bultensee als Badesee) sind nur einige Beispiele. Ihre persönliche Betroffenheit bei der Auswahl der Osterholzer Feldmark als attraktiver Baugrund ist bedauerlich, allerdings gibt es bei der Ausweisung von Baugrundstücken auch immer direkt benachbarte Gebiete. Dies war bei dem Bau anderer Bauvorhaben in Bremen nicht anders und wird auch zukünftig nicht anders sein, vor allem da Bremen seit dem Jahr 2000 ein kontinuierliches Wachstum bei der Einwohnerzahl verzeichnen kann. Allein im letzten Jahr konnten wir ein Einwohnerplus von +0,4% erreichen.

Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich nicht alle Ihre Vorbehalte gegen eine Besiedlung der Osterholzer Feldmark durch diese Antwort zerstreuen kann. Ich hoffe allerdings, dass Sie die von mir vorgebrachten Argumente mit in Ihre Überlegungen einbeziehen.

Mit freundlichen Grüßen

Jörg Kastendiek