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Johann Wadephul
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Frage von Gesine H. •

Frage an Johann Wadephul von Gesine H. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Wadephul,

Sie äußern im Interview mit dem Tagesspiegel vom 15.3.2018 Folgendes:

"Als Mitglied der Chemiewaffenkonvention muss Moskau sicherstellen, dass alle Nervenkampfstoffe vernichtet und auch nicht weitergegeben wurden. Diese Verantwortung scheint es verletzt zu haben. Russland muss deshalb den Vorfall umgehend von unabhängigen Chemiewaffenexperten der Vereinten Nationen aufklären lassen. Wenn Russland verantwortlich ist, müssen weitere Maßnahmen, gegebenenfalls Sanktionen, ergriffen werden."

Auf der Grundlage welcher Beweise, Analyseergebnisse oder veröffentlichten medizinischen Bulletins treffen Sie diese Aussage?

Mit freundlichem Gruß

G. H.

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Sehr geehrte Frau Hammerling,

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 15. März, in der Sie Bezug auf das Interview im Tagesspiegel nehmen. Sehr gern möchte ich Ihnen darauf antworten.
Russland steht in der Verantwortung, mit der Organisation für das Verbot für chemische Waffen (OPCW) zusammenzuarbeiten, um den Vorfall um die Vergiftung von Segej Skripal und seiner Tochter aufzuklären. Ich habe im Interview nicht von Beweisen gesprochen. Bislang liegen nur Indizien vor. Nach bisherigen Erkenntnissen ist klar, dass ein Nervenkampfstoff verwendet wurde, der in der ehemaligen Sowjetunion produziert worden ist. Russland steht bei den Vereinten Nationen in der Rechtsnachfolge der UdSSR und ist damit als Mitglied des Chemiewaffen-Übereinkommens verantwortlich für die Vernichtung jeglicher Chemiewaffenbestände. Die russische Regierung bestreitet, in den Vorfall verwickelt zu sein. Daher sollte es im ureigenen Interesse Moskaus sein, mit dem OPCW zu kooperieren, um herauszufinden, ob in der UdSSR produzierte Kampfstoffe in Salisbury verwendet wurden oder nicht und wenn ja, wie diese aus russischen Lagerstätten dorthin gelangt sind.

Mit freundliche Grüßen

Johann Wadephul

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