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Joachim Pfeiffer
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Frage von Frieder B. •

Frage an Joachim Pfeiffer von Frieder B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Wir verbrauchen in Deutschland 2.8 mal soviel an Ökologischen Ressourcen wie im Jahr in Deutschland produziert wird . Die Erde erwärmt sich ständig auch als Folge der von uns Menschen verbrauchten Energie und der Versetzung von Co2 welches über Millionen Jahren in der Erde gespeichert wurde Das zeigt das Beispiel der 29 Rentiere, die 1944 auf der unbewohnten Insel St. Matthew in der Beringsee ausgesetzt wurden. Als der amerikanische Biologe David Klein dort 1957 nach dem Rechten sah, war der Bestand auf 1350 Tiere angewachsen. 1963 zählte Klein 6000 Exemplare, die auf der kleinen Insel offenbar kaum noch genug Futter finden konnten. Als er drei Jahre später zurückkam, war diese Riesenherde bis auf 42 Tiere zusammengebrochen: Der Rest hatte den harten Winter 1963/64 nicht überlebt. Die Rentiere von St. Matthew sind seither in die Lehrbücher eingegangen, als Beispiel dafür, wie die ungebremste Ausnutzung der Ressourcen zu einem Zusammenbruch von Ökologischen Systemen führt. Welche Vorschläge haben sie gegen den drohenden Zusammenbruch unserer Lebensgrundlagen zutun? Oder nehmen sie bewusst in Kauf durch die Politik des Weiter so das unsere Lebensgrundlagen in Absehbarer Zeit zusammen brechen?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Bayer,

vielen Dank für Ihre Frage vom 13. Oktober 2019.

Die Bewahrung der Schöpfung und die Erhaltung der Lebensgrundlagen für künftige Generationen ist ein vorrangiges Anliegen der CDU/CSU. Daher verfolgen wir als Unionsfraktion eine ambitionierte Umwelt-, Arten-, Landschafts- und Klimaschutzpolitik. In der aktuellen Diskussion wird jedoch vielfach der Eindruck erweckt, als sei auf diesen Feldern bisher noch nichts erreicht. Das entspricht allerdings nicht den Tatsachen, das Gegenteil ist der Fall.

Beispiel Klimaschutz und Dekarbonisierung:

Der Treibhausgasausstoß in Deutschland sank von 1990 bis Ende 2019 um etwa 35 Prozent (womit das lange verloren geglaubte Ziel einer Treibhausgas-Emissionsminderung von 40 Prozent bis Ende 2020 wieder in greifbare Nähe rückt) – und das trotz einer Steigerung des Bruttoinlandsprodukts um über 250 Prozent, steigender Bevölkerungszahlen und des Ausstiegs aus der Kernkraft. Demgegenüber sind im gleichen Zeitraum weltweit die Treibhausgasemissionen um über 60 Prozent angestiegen! Diese Entwicklung spiegelt sich auch bei Betrachtung des letzten Jahres wider:

Im Jahr 2019 ist der CO2-Ausstoß in Deutschland nach vorläufigen Berechnungen um 7 Prozent zurückgegangen, wohingegen weltweit die Emissionen um 0,6 Prozent zunahmen. Mit all den neu und zusätzlich im Klimapaket vom Herbst 2019 verabschiedeten Maßnahmen und darüber hinaus nun auch SARS-Covid-2019-bedingt werden sogar 40 Prozent erreicht werden.

Ähnlich ist das Bild beim Energieverbrauch, der in Deutschland um 2,2 Prozent reduziert werden konnte, während der weltweite Energieverbrauch um 2,3 Prozent angestiegen ist. Seit 2005 wurden in großem Maßstab Windräder und Solaranlagen gebaut. Der Anteil der Erneuerbaren am Bruttostromverbrauch lag 2019 bei rund 43 Prozent.

Darüber hinaus ist Deutschland ein wichtiges Geberland für internationale Klimafinanzierung und Umweltschutz. So wurden etwa im aktuellen Bundeshaushalt 600 Millionen Euro zusätzlich für den internationalen Klimaschutz bereitgestellt.

Beim Thema natürlicher Ressourcen kann Deutschland als an Energierohstoffen armes Land nicht umhin, mit diesen schonend umzugehen und sie so weit wie möglich wieder zu nutzen. Allein deshalb ist Deutschland auf dem Gebiet der Kreislaufwirtschaft führend. Auch hier wird Energie gespart, was wiederum die CO2-Emissionen mindert. Für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist die Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft ein zentrales Handlungsfeld. Sie setzt sich für klare rechtliche Regeln sowie technologische Lösungen zur Vermeidung und zur Verwertung von Abfällen ein. Den Verbrauchern will sie ausreichend Informationen an die Hand geben, damit sie bewusste Entscheidungen treffen können. Das Problem der Müllberge und der Plastikflut in Flüssen und Weltmeeren ist aber nicht allein ein deutsches. Es muss auf europäischer und auf globaler Ebene angegangen werden. Auch hier wird Deutschland seiner internationalen Verantwortung gerecht. So hat etwa der Bundestag im aktuellen Haushalt zusätzlich 15 Millionen Euro bis 2023 für die Förderung des Exports von Technologie zur Bekämpfung von Plastikmüll bewilligt.

Landschaftsschutz und Erhalt der Artenvielfalt sind von elementarer Bedeutung. Diesen Auftrag gilt es umsichtig und verantwortungsvoll wahrzunehmen. Dabei muss allerdings auch immer abgewogen werden, denn am Ende müssen Landschafts- und Artenschutz auch im Einklang mit der Landwirtschaft funktionieren.

Beim Umwelt- und Klimaschutz gilt es, diesen mit Industrie und Innovationen zu vereinbaren. Es ist die marktwirtschaftliche Ausrichtung von Maßnahmen, die Innovation und Investition in umweltschonende Technologien anreizt. Deutschland muss seinen Teil zum Umwelt-und Klimaschutz beitragen, kann aber nur dann Vorreiter sein, wenn es gelingt, dies mit wirtschaftlichem Wachstum und einem Zuwachs an Arbeitsplätzen zu verbinden. Nur dann werden Länder wie China oder Indien diesem Beispiel folgen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Joachim Pfeiffer MdB