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Joachim Pfeiffer
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Frage von Andreas K. •

Frage an Joachim Pfeiffer von Andreas K. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Dr. Pfeiffer,

als Ordentliches Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie beschäftigen Sie sich sicherlich auch mit dem Thema Elektrofahrzeuge. Wenn man Umfragen glauben mag, dann geben die meisten Menschen an mit der Reichweite unzufrieden zu sein. Ich für meinen Teil sehe das nicht so! Meine Sorge gilt eher den ständig steigenden Strompreisen in Deutschland. Laut Verivox zahlen wir mittlerweile den höchsten Strompreis in Europa (Quelle: https://www.verivox.de/nachrichten/eu-vergleich-deutschland-hat-den-hoechsten-strompreis-120480/) Mit diesen düsteren Aussichten das die Preise weiter steigen, setze ich weiterhin auf einen Benziner. Sehen Sie das ebenfalls als Bremse der E-Mobilität an und wird hier über Lösungen auf Bundesebene gesprochen?

Vielen Dank vorab und Grüße,
A. K.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr K.,

wie Sie richtig anmerken, stellt laut Umfragen im Fall der Elektrofahrzeuge der Strompreis nicht das dringlichste Problem dar. Nach einer Studie des Unternehmens PricewaterhouseCoopers (PwC) schneiden Elektrofahrzeuge im Vergleich verschiedener Antriebsarten bei den reinen Kosten pro Kilometer nicht nur bereits heute am besten ab, sondern es wird prognostiziert, dass der Kostenvorteil auch in zehn Jahren bestehen bleibt.
Als wesentliche Hindernisse gelten u.a. vielmehr die mangelnde Anzahl der Ladestationen, die zu geringe Reichweite, zu hohe Anschaffungskosten und zu lange Ladezeiten (in dieser Reihenfolge). Der ausbleibende Durchbruch bei den Absatzzahlen lässt sich folglich nicht an einem Punkt festmachen, sondern ist sicher multi­faktoriell.
Ich stimme Ihnen jedoch zu, dass die hohen Strompreise in Deutschland ein generelles Problem darstellen, das sowohl die Unternehmen als auch die privaten Haushalte betrifft. Wenn es nicht gelingt, die deutschen Strompreise europäisch und global auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu bringen, werden wir in allen Sektoren erhebliche Probleme bekommen.

Generell treiben wir als CDU/CSU das Thema Elektromobilität an verschiedenen Stellen voran. Insbesondere was das Thema Laden betrifft, wurden unter der unionsgeführten Regierung substantielle Fortschritte gemacht. In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur wurden an den Standorten der Tank & Rast entlang der Autobahnen knapp 400 Schnellladestationen installiert. Für den innerstädtischen Bereich laufen derzeit Gespräche mit dem Einzelhandel um vermehrt Ladeinfrastruktur aufzubauen. Beim heimischen Laden, wo etwa 80% der Ladevorgänge stattfinden, wird daran gearbeitet, im Wohneigentumsrecht Hemmnisse aufzulösen.

Darüber hinaus hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, mit Hilfe eines Umweltbonus den Absatz neuer Elektrofahrzeuge zu fördern. Durch die Förderung soll die schnelle Verbreitung elektrisch betriebener Fahrzeuge im Markt unterstützt werden. Der Bundesanteil am Umweltbonus beträgt für ein reines Batterieelektrofahrzeug 2.000 Euro. Die Förderung wird nur dann gewährt, wenn der Automobilhersteller dem Käufer mindestens den gleichen Anteil vom Netto-Listenpreis des Basismodells als Nachlass gewährt. Dabei darf der Netto-Listenpreis des Basismodells 60.000 Euro netto nicht überschreiten. Da der Bonus Mitte diesen Jahres planmäßig auslaufen soll, werden derzeit verschiedene Optionen diskutiert, wie der Kauf von Elektrofahrzeugen noch zielgerichteter angereizt werden könnte.
Mit weiteren Kostendegressionen und technischen Fortschritten ist in den kommenden Jahren zu rechnen, wenn weitere Automobilhersteller in großem Umfang Elektrofahrzeuge auf dem Markt anbieten werden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Joachim Pfeiffer