Jens Peter Seipenbusch
PIRATEN
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Frage von Bianka W. •

Frage an Jens Peter Seipenbusch von Bianka W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Vielleicht machen Sie sich die Mühe mir einige Fragen zu beantworten um mich evtl. als Wähler zu gewinnen?

- Wie steht die Piratenpartei zu Adoptionen?
- Wie stellen Sie sich die Beratung ungewollt Schwangerer vor?
- Bis zu welcher Schwangerschaftswoche sollten Frauen abtreiben dürfen?
- Wielange sollte das Elterngeld gezahlt werden?

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen grüßen, B.Wolf

Antwort von
PIRATEN

Sehr geehrte Frau Wolf,

zu den von ihnen gestellten Fragen gibt es bisher bei den PIRATEN keine offizielle Meinung. Dennoch kann ich ihnen vielleicht einige Anknüpfungspunkte zu unseren Positionen erläutern bzw. meine eigene Meinung schildern.
Mit der Frage nach Adoptionen spielen sie (nach meiner Vermutung) auf das Problem an, dass adoptierte Kinder und deren biologische Eltern durch eine anonyme Adoption später oft nicht mehr zueinanderfinden können, obwohl es womöglich ihr Wunsch ist.
Da wir PIRATEN die Menschenrechte für unveräußerlich halten, kann ich wohl sagen, dass jegliche Regelung, die Menschen die Möglichkeit nimmt, nach Wunsch ihre Herkunft zu ergründen, von uns aus diesem Grunde abgelehnt würde.
Bei der Beratung ungewollt Schwangerer sollte aus meiner Sicht zunächst eine möglichst hürdenfreie schnelle Kontaktaufnahme ermöglicht werden, z.B. mit einer anonym kontaktierbaren Hotline. In der zweiten Reihe braucht man dann unterschiedliche qualifizierte Hilfsangebote, die die Schwangeren möglichst ohne bürokratischen oder ideologischen Druck unterstützen und ihnen Wege aufzeigen und weitere Hilfe vermitteln können. Die Frage nach dem Schwangerschaftsabbruch beantwortet sicher jeder individuell und diese Frage wird ja auch seit vielen Jahren immer wieder emotional diskutiert. So pauschal, wie Sie sie gestellt haben, kann man die natürlich nicht beantworten, ich nehme mal an, sie meinen einen Abbruch ohne sogennante medizinische Indikation o.ä..
Ich spreche hier ausdrücklich nur für mich persönlich, wenn ich sage, dass der heutige Kompromiss eines erlaubten Abbruchs bis zur 12. Woche aus meiner Sicht eine sinnvolle Abwägung der unterschiedlichen betroffenen Rechtsgütern darstellt.
Beim Thema Elterngeld denke ich, dass wir in Deutschland noch einiges tun müssen, damit es zu einer der Familiengründung förderlicheren Gesamtsituation kommt. Trotz des neuen Elterngelds, dessen Gestaltung auch hinterfragt werden muss, müssen wir in Kinder und Familien aus meiner Sicht insgesamt mehr Geld investieren. Ich denke nicht, dass man mit vorgegeben Zeiten für die Zahlung von Elterngeld den Prozess lenken sollte, schliesslich sind Eltern individuell in ganz unterschiedlichen Situationen und diese Flexibilität sollte unterstützt, nicht zerstört werden.

Mit freundlichen Grüßen,

Jens Seipenbusch