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Jens-Peter Heuer
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Frage von Bedra S. •

Frage an Jens-Peter Heuer von Bedra S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Heuer,

Bedra Sorgec aus Ihrem Wahlkreis bittet in der Sendung "Die RadioFritzen am Nachmittag" auf Radio Fritz um Stellungnahme zu folgenden Fragen:

- Was wollen Sie dafür tun, um die manchmal jahrelange Warterei auf ein Referendariat zu verkürzen?
- Außerdem interessiert sie, wie der immer noch hohe Stundenausfall an Berliner Schulen verringert und die schlechten PISA-Ergebnisse verbessert werden sollen.

Hintergrund: Die Lehrer werden immer älter. Viele Stunden fallen aus, weil die Schulen nicht genug Personal haben. Bei der Pisa-Studie hat Berlin besonders schlecht abgeschnitten.
Trotzdem hat der Senat in den vergangenen Jahren viele Referendariatsplätze gestrichen.

Und so gibt es mehrere tausend junge angehende und fertig studierte Lehrer, die gerne den "schullaufbahn-vorbereitenden Dienst“, so nennt sich das Referendariat in der Behördensprache, beginnen würden.

Original-Beitrag auf Radio Fritz

Mit freundlichen Grüßen
Radio Fritz (i. A. von Bedra Sorgec)

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Sorgec,

der schnelle Einsatz gut ausgebildeter, junger Lehrerinnen und Lehrer kann in den nächsten Jahren nur vorangebracht werden, wenn die Stellen, die durch ausscheidende Kolleginnen und Kollegen frei werden, auch den Schulen erhalten bleiben. In den nächsten Jahren werden voraussichtlich gut 1.500 Stellen frei. Dieses Potential muss genutzt werden, um den Jungen eine Chance zu geben - und zwar unabhängig vom weiter anhaltenden Rückgang der SchülerInnenzahlen.
Die Frage nach dem Stundenausfall ist ein bisschen komplizierter als dargestellt. Der größere Teil dieser Stunden fällt ja nicht aus, weil strukturell "Lehrer fehlen", sondern weil die Quote der kurzfristigen Ausfälle (durch Krankheit u.ä.) so hoch ist. Wir haben in Mitte eine "Lehrerausstattung" von 106 Prozent (Anzahl der LehrerInnen gemessen am Bedarf). 5 Prozent der Kolleginnen und Kollegen sind tatsächlich - lnagfristig - nicht einsetzbar, so dass wir noch immer bei einer (Achtung: durchschnittlichen!) Ausstattung von über 100 Prozent liegen. (Damit geht es uns, nebenbei bemerkt, besser als anderen Bezirken.) Die auftretenden Stundenausfälle sind trotzdem leider nicht immer zu verhindern, weil die "Ausstattung" eben auch von Schule zu Schule schwankt - ebenso wie der plötzliche Ausfall von Kolleginnen und Kollegen.
Die Frage nach der Verbesserung der schlechten PISA-Ergebnisse sprengt den Rahmen von kandidatenwatch.de. Wer dazu eine knappe (und überzeugende!) Antwort hat, sollte Bildungssenator/in werden.

Mit freundlichen Grüßen
Jens-Peter Heuer