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Jennyfer Dutschke
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Frage von Karl-Heinz G. •

Frage an Jennyfer Dutschke von Karl-Heinz G. bezüglich Umwelt

Guten Tag, sehr geehrte Frau Dutschke,

eine der größten und umstrittensten Tierversuchsanstalten - LPT - befindet sich in Hamburg. Hinter hermetisch verschlossenen Türen werden dort seit Jahren - nicht nur nach meiner Ansicht - barbarische Tierversuche durchgeführt, die nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar sind. Die Tatsache, daß nach meiner Kenntnis selbst politischen Mandatsträgern der Zutritt dort verweigert wird, unterstreicht diesen Verdacht.

Tierschutz ist ein im Grundgesetz verankertes Staatsziel. Überdies ist schon seit längerer Zeit erwiesen, daß die Ergebnisse der tierquälerischen Versuche keinesfalls auf den Menschen übertragbar sind und gefährliche Konsequenzen nach sich ziehen können. Es gibt alternative Methoden, die zuverlässiger und auch wesentlich kostengünstiger sind.

Was gedenken Sie zu tun um die Praktiken der LPT wirkungsvoll zu überprüfen und ggfs. abzustellen?

Mit freundlichen Grüßen
Karl-H. W. Greve

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr G.,

zunächst einmal möchte ich vom Grundsatz her auf Ihre Frage eingehen. Die Europäische Tierversuchsrichtlinie sieht die Förderung von neuen Methoden zum Ersatz von Tierversuchen vor.  Im Sinne einer modernen Tierschutzpolitik ist insbesondere die Entwicklung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden geeignet, Tierversuche überflüssig zu machen. Wir Freidemokraten wollen, dass kein Tier unnötig Tests oder Untersuchungen ausgesetzt wird und setzen uns deshalb auch dafür ein, dass die Entwicklung von Alternativmethoden weiter gefördert wird. Trotz allem sind wir uns bewusst, dass es Bereiche gibt, in denen die medizinische Forschung ohne Tierversuche leider noch nicht auskommt. In diesen Fällen sind Tierversuche auf das absolute Mindestmaß zu beschränken und nur durchzuführen, falls keine andere Methode wissenschaftlich betrachtet möglich ist.

Dass sich LPT hermetisch zur Außenwelt abschottet, halte ich für sehr problematisch. Jedoch muss jeder Betrieb auch notwendige Kontrollen erdulden. Da jeder Versuch an Wirbeltieren einer Erlaubnis durch die zuständigen Behörden bedarf, sehe ich über den Austausch mit den Behörden die Möglichkeit, Einblick in die Vorgänge in der LPT zu bekommen. Falls tatsächlich Verstöße festgestellt werden, müssen Strafen und Sanktionen folgen, bis hin zur Entziehung der Betriebserlaubnis.

Der Schutz der Tiere als Staatsziel in Art. 20a ist übrigens auf Initiative der FDP in das Grundgesetz aufgenommen worden.

Herzliche Grüße

Jennyfer Dutschke