Portrait von Ilona Deckwerth
Ilona Deckwerth
SPD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Ilona Deckwerth zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Isolde S. •

Frage an Ilona Deckwerth von Isolde S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Liebe Frau Deckwerth,
wie stellt sich die SPD die zukünftige Kooperation zwischen Förder- und Regelschule im Rahmen der Inklusion vor?

Portrait von Ilona Deckwerth
Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau S.,

damit Inklusion in der Schule gelingt, müssen Förderzentren und Regelschulen eng zusammenarbeiten. Die Förderzentren stellen bereits heute sowohl einen Ort dar, an dem Kinder mit Handicaps unterrichtet werden, als auch ein Zentrum zur Beratung und Unterstützung für Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf, die eine Regelschule besuchen. Von den Förderzentren aus werden die mobilen sonderpädagogischen Hilfen organisiert. Das sind Sonderschullehrkräfte, die die Kinder in den Regelschulen begleiten und die KollegInnen beraten. Inzwischen gibt es auch eine Reihe von Kooperationsklassen und inklusiven Schulen, die fachlich von den Förderzentren begleitet werden.

Wenn Inklusion nachhaltig umgesetzt und verwirklicht wird, werden sich die Förderzentren mehr und mehr zu reinen Kompetenzzentren entwickeln. Der Unterricht wird dann vor allem bzw ausschließlich an Regelschulen stattfinden. in den Förderzentren wird die inklusive Begleitung für die Regelschulen organisiert, fachliche Beratung, Austausch und Weiterbildung finden hier statt.

Ein Beispiel, wie das inklusive Schulsystem der Zukunft aussehen kann, bietet Reutte im Außerfern. Hier wird seit Mitte der neunziger Jahre erfolgreich die sonderpädagogische Begleitung für die an Regelschulen unterrichteten Kinder durch ein sonderpädagogisches Beratungszentrum organisiert, das einst die örtliche Förderschule gewesen ist.

Damit Inklusion in Schulen gelingen kann, müssen ausreichende Ressourcen zur Verfügung gestellt und finanziert werden. Es braucht genügend pädagogische Fachkräfte mit sonderpädagogischer bzw inklusiver Qualifikation als Lehrkräfte, ErzieherInnen, TherapeutInnen oder SozialarbeiterInnen, kurz ein multiprofessionelles Team an Schulen und eine ausreichende materielle Ausstattung mit Fördermaterialien in einer barrierefreien Umgebung.

Mit freundlichen Grüßen
Ilona Deckwerth, MdL