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Hubert Deittert
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Frage von Birgit K. •

Frage an Hubert Deittert von Birgit K. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Deitert,
mich würde Ihre Meinung zur Biospritdebatte interessieren.

Es kann doch unmöglich beabsichtigt sein, dass nun - nachdem ich über 30 Jahre darauf warte, dass etwas zum Erhalt der Biologischen Vielfalt in den Regenwäldern unternommen wird - nun ausgerechnet durch die als Idee zur Umweltentlastung eingebrachte Biospritrichtlinie gerade die Tropischen Regenwälder durch vermehrten Palmölanbau noch weiter unter Druck geraten.

Ich denke, dass wir angesichts einer steigenden Weltbevölkerung nicht darauf setzen sollten, Anbauflächen für die Energieversorgung zu verwenden, und schon garnicht, um biologische Vielfalt durch Monokulturen zu ersetzen. Die Energiefrage muss mit anderen Formen regenerativer Energie gelöst werden.

Ich würde mich freuen, wenn Sie sich dafür einsetzen würden, offensichtliche Fehlentscheidungen zu revidieren.

mit freundlichem Gruß
Birgit Kieker

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Kieker,

haben Sie vielen Dank für Ihre E-Mail vom 1. Juni 2008 zum Thema Biosprit/Palmölanbau.

Ich bin mir der mit der Nutzung von Biotreibstoffen einhergehenden Probleme sehr wohl bewusst. Aus meiner Sicht muss die Nahrungsmittelerzeugung einen klaren Vorrang behalten, denn die nutzbare Fläche ist nicht beliebig erweiterbar.

Der sog. Biosprit kann zudem nur ein kleiner Baustein eines Gesamtkonzeptes sein, wir sollten unsere Bemühungen daher verstärkt auf Reststoffe und Bioabfälle konzentrieren. Es wäre widersinnig, wenn bei der Nutzung von Biomasse die positiven Effekte für den Klimaschutz in Deutschland zu Naturzerstörung und steigenden Lebensmittelpreisen in anderen Ländern führten.

Die Zerstörung von Regenwäldern für die Erzeugung nachwachsener Rohstoffe kann nicht in unserem Interesse sein. Die Bundesrepublik Deutschland wird deshalb hohe Geldbeträge aufbringen zur Entwicklung einer nachhaltigen Forstwirtschaft.

Mit freundlichem Gruß
Hubert Deittert, MdB