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Holger Haibach
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Frage von Andreas F. •

Frage an Holger Haibach von Andreas F. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Haibach,

gesunde Ernährung ist ein Thema, das nie an Aktualität verlieren kann. Unseren 10-jährigen Sohn interessiert zurzeit alles zum Bereich "gehärtete Fette" bzw. "Transfette" in Lebensmitteln so sehr, dass er bei jeden Einkauf auf die aufgeführten Inhaltsstoffe der Lebensmittel schaut. Wir können ihn aber nicht aufklären, ob diese Stoffe überhaupt deklarationspflichtig sind.

Zur Information:

Speisefette, die durch Fetthärtung hergestellt werden, werden als „gehärtet“ oder „z.T. gehärtet“ bezeichnet. Sie gelten als sehr gesundheitsschädlich: 2% mehr Transfette verdoppeln tödliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie erhöhen die schlechten LDL-Blutfette (Cholesterin) und senken die guten HDL-Blutfette. Sie machen die Blutplättchen klebrig, weniger fließfähig und fördern die Arterienverkalkung. 2% mehr Transfette erhöhen das Diabetesrisiko um ein Drittel. Sie blockieren die Umwandlung von Omega-3-Fetten in wichtigen Gewebehormonen. Unser Organismus kennt diese künstlich hergestellten Fette nicht, er kann sie daher nicht entsprechend verarbeiten.

Leider ist die aktuelle Situation zur Kennzeichnungspflicht von gehärteten Fetten mehr als undurchsichtig. Es wird ab und an im Internet die Meinung vertreten, Transfette/gehärtete Fette wären deklarationspflichtig (wie z.B. in Dänemark). Jedoch vertreten die meisten Informanten die Ansicht, diese Fette seien nicht deklarationspflichtig und der Verbraucher wäre somit ohne Information über diese gesundheitsschädlichen Bestandteile von Lebensmitteln - was sicherlich verantwortungslos und nicht nachvollziehbar wäre.

Bitte teilen Sie uns doch mit, ob Sie für eine Deklarationspflicht bei Verwendung von gehärteten Fetten in Lebensmitteln eintreten. Besteht eventuell schon eine Deklarationspflicht in Deutschland. Und wenn nicht, warum dann die Verbraucher über solche wichtigen Informationen im Unklaren gelassen werden?

Vielen Dank für Ihre Antwort sendet Ihnen

Andreas Funke

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Funke,

vielen Dank für Ihre Frage bezüglich der Deklarationspflicht von sogenannten Transfetten durch deutsche Lebensmittelhersteller.

Transfette können bei der industriellen Nahrungsmittelverarbeitung entstehen, indem durch Härtung flüssiges Öl in festes Fett verwandelt wird. Es handelt sich dabei um chemisch veränderte ungesättigte Fettsäuren. Transfette sind zum Beispiel in folgenden Lebensmitteln enthalten: Pommes Frites, Kartoffelchips, Cracker, Pasteten, Trockensuppen, Blätterteig, Frittieröl etc.

In Deutschland existiert keine Deklarationspflicht für Transfette. Dennoch gibt es bei Nahrungsmitteln einen Hinweis auf die Gegenwart von Transfetten: Steht auf der Zutatenliste bei verpackten Lebensmitteln „gehärtete Pflanzenfette“, so kann davon ausgegangen werden, dass in diesem Produkt auch Transfette enthalten sind. Nach der Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung (LMKV) müssen in Deutschland gehärtete Fette deklariert werden.

Derzeit gibt es keine Planungen seitens der EU oder der Bundesregierung Grenzwerte vorzuschreiben oder ein Verbot von Transfetten zu verhängen. Man setzt eher auf freiwillige Maßnahmen der Industrie, die die Verwendung von Transfetten teilweise bereits eingeschränkt hat. Fette wie Margarine und raffinierte Pflanzenöle für den Hausgebrauch enthalten so beispielsweise kaum noch Transfettsäuren.

Durch eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung mit möglichst frischen und naturbelassenen Nahrungsmitteln ist es im Übrigen für jedermann möglich, die persönliche Belastung mit Transfetten und anderen möglicherweise gesundheitsschädlichen Stoffen zu minimieren.

Mit freundlichen Grüßen

Holger Haibach