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Herbert Reul
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Frage von Konrad G. •

Frage an Herbert Reul von Konrad G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

1) Die Europäische Union betont die Werte Mehrsprachigkeit und kulturelle Vielfalt. Offiziell werden jedoch nur einige Nationalsprachen als Amtssprachen in der Union anerkannt. Wie sehen Sie die Rolle weiterer oft auch (bisher) großer traditionell in Europa beheimateter Sprachgruppen, z.B. Basken, Katalanen, Roma? Wie sollen traditionelle Nicht-staatssprachen gepflegt, erhalten, gefördert werden?

2) Wie beurteilen Sie den Erfolg der Anstrengungen unter dem Motto: „Lerne die Sprache des Nachbarn“?

3) Wie stehen Sie zum Satz: Jedes Kind soll in den Elternsprachen die Grundlage der Kultur erfahren.
Ist dieser Satz eine gute Forderung, Herausforderung oder gar Überforderung für Europa?

4) Zwischen europäischem Sprachreichtum und europäischem Zwist wuchs das auch und besonders in Europa gepflegte Sprachpflänzlein Esperanto heran. Als Lösungsansatz bisher nicht vorgesehen! Wie sehen Sie die Rolle von Esperanto und weiteren kleinen Sprachgruppen in Europa. Kommen diese auch unter den wärmenden EU-Mantel oder müssen diese weiter frieren und im Regen stehen?

5) Wie lebt, laut Ihrer Meinung, Vielsprachigkeit in einem Europa in dem sich die Bürger gleichberechtigt austauschen sollten über Kultur, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und das ganz banale triviale Private?

Hauptfrage: Wie stehen Sie und ihre Partei zur Anglisierung der EU im Hinblick auf die Absicht des Erhalts der Sprachvielfalt?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Gramelspacher,

Vielen Dank für Ihre Zuschrift. Ich stehe fest zu dem europäischen Leitspruch "In Vielfalt geeint", und betrachte die große Zahl europäischer Sprachen als einen Ausdruck der kulturellen Vielfalt unseres Kontinents, die unbedingt konserviert werden muss.

Deshalb finde ich es wichtig, dass die Europäische Union sich nicht übermäßig nur einer Hauptsprache wie dem Englischen bedient. Ich glaube die EU muss für alle Bürger transparent und zugänglich sein, was sich auch in der Mehrsprachigkeit der Arbeitsweise der Institutionen und den Verfügbaren Informationen wiederspiegeln muss. Dafür setze ich mich in meiner Funktion als Abgeordneter ein.

Meiner Meinung nach sollte es den Europäern ermöglicht werden, neben ihrer Muttersprache mindestens zwei weitere europäische Sprachen zu erlernen. Hierfür ist ein breites Sprachangebot von Nöten und die Wahl der Sprachen sollte weitgehend mitsamt persönlichen und geografischen Besonderheiten den Bedürfnissen des Einzelnen entsprechen. Das schließt auch weniger verbreitete Sprachen mit ein.

Was die Förderung von Esperanto angeht, glaube ich, dass durch die Einführung einer einheitlichen Sprache ein großes Stück unserer kulturellen Vielfalt verloren gehen würde und dies nicht wünschenswert ist.

In der Hoffnung, Ihnen hiermit Ihre Fragen zufriedenstellend beantwortet zu haben, verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen,
Herbert Reul

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