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Heiko Hecht
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Frage von Esra S. •

Frage an Heiko Hecht von Esra S. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrter Herr Hecht,

ich möchte Sie bitten, zu folgendem Artikel der TAZ Stellung zu beziehen.
http://www.taz.de/1/nord/hamburg/artikel/1/bezirk-killt-kioskkultur/
Was halten Sie von der Kioskkultur auf Wilhelmsburg?

Vielen Dank.
Esra Sönguru

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Antwort von
CDU

Vielen Dank für Ihre Frage!

Zunächst: das Thema „Zukunft der Kioskkultur in Wilhelmsburg“ könnte ich in eine ganze Reihe Politikfelder einordnen.

In "Kultur & Soziales", wenn man die ursprüngliche Bedeutung von Kiosken und eben gerade Trinkhallen für Arbeiterstadtteile betrachtet und ihre Wirkung bis heute bewertet. Auch Aspekte wie die Liberalisierung der Öffnungszeiten finde ich hier relevant, wenn man im Interesse einer Marktkonkurrenz an sonntags geöffnete Tankstellen denkt.

Aus dem Feld der "Sicherheitspolitik" könnten Verbotszonen für Glasflaschen oder Alkohol eine Rolle spielen. Hier sollte aber immer auf den Dialog mit Gewerbetreibenden gesetzt werden und nicht per Verordnung vollendete Tatsachen geschaffen werden.

Sie haben ihre Frage dem Feld „Städtebau und Stadtentwicklung“ zu geordnet. Gerade vor dem Hintergrund von Bauaustellung und Gartenschau bin ich dafür bei regionalen Besonderheiten der präsentierten Stadtteile ganz genau hinzuschauen. Aus städtebaulicher Sicht bin ich davon überzeugt, dass Wilhelmsburg ein nebeneinander von Innovation und Tradition braucht. Der Stadtteil soll bei einer Steigerung der Lebensqualität auch seine eigene Identität behalten. Das schließt also auch aus, dass die Kioskkultur, so sie denn wirklich akut bedroht ist, einer kurzfristigen Überlegung zum Opfer fällt, die im Hinblick auf ihre langfristigen Folgen noch gar nicht durchdacht ist.

Ich kann ihren Unmut darüber verstehen, dass hier im Grunde wenige Kilometer Luftlinie für die Kioskbetreiber in Wilhelmsburg nun offenbar harte Einschnitte bedeuten könnten, während Kollegen in Harburg in genau der gleichen Weise ihr Geld verdienen

Noch fehlt aber offensichtlich eine eindeutige Äußerung aus dem Bezirksamt, um bewerten zu können aus welchem Politikfeld die Motivation für diese Maßnahmen des Bezirksamtes kommen, welche Hintergründe die aktuellen Prüfungen haben und wie man ihnen entsprechend begegnen könnte.

Halten Sie mich über den weiteren Verlauf der Sache bitte auf dem Laufenden und bleiben wir gerne im Gespräch!

Ihr Heiko Hecht