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Heike Sudmann
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Frage von Christoph S. •

Frage an Heike Sudmann von Christoph S. bezüglich Verkehr

Ist Ihrer Meinung nach das Thema Seilbahn nach der verlorenen Abstimmung über die Hafen-Seilbahn verbrannt oder ist noch was zu retten? Kann es sein, dass die Seilbahn in anderen Teilen der Stadt an Stelle einer neu zu bauenden U-Bahn oder Tram Verkehrsprobleme wirksam lösen kann?
Wollen Sie meine Meinung teilen, dass
- Seilbahnen schneller zu planen sind alles Trams und U-Bahnen
- Seilbahnen schneller als Trams und viel schneller als U-Bahnen zu bauen sind,
- dass Hamburg nicht so viel Zeit hat, auf die Fertigstellung langsamer U-Bahn-Projekte zu warten
- wenig Probleme mit dem Baugrund (Grundwasser, Sumpf, Torf, Findlinge...)haben
- viel weniger die anderen Verkehrsarten stören?
- viel billiger sind als U-Bahnen
- Sehr wirksam schnelle ÖPNV-Verbindungen schaffen und keine Parkplätze vernichten.
- eine mit Trams vergleichbare Personen-Transportkapazität haben
- in Medelin, La Paz, Koblenz, Istambul, Ankara schon lange erprobt sind

Wie schwierig ist es wohl, die Anwohner zu überreden, das Überflogen-Werden zu dulden oder zu ertragen oder machen Bürgerproteste Seilbahnen unmöglich? siehe auch z.B. http://green.wiwo.de/schweben-statt-im-stau-stehen-seilbahnen-erobern-die-metropolen/

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Strebel,

ich teile Ihre Meinung zu dem positiven Effekt einer Seilbahn als Teil des ÖPNV in Hamburg nicht. Selbst wenn es nicht wie jetzt um eine Seilbahn geht, die Musical-Betreibern oder anderen InvestorInnen zu Gute kommt, glaube ich nicht, dass eine Seilbahn Hamburger Verkehrsprobleme wirksam lösen kann. In dem von Ihnen aufgeführten Link gibt es Hinweise, die aus meiner Sicht auch auf Hamburg zutreffen: " ... Nicht alle Verkehrsprobleme aber lassen sich in luftiger Höhe lösen. Denn die Kapazität von Seilbahnen ist begrenzt: Wo 20.000 Passagiere und mehr pro Stunde transportiert werden müssen, sind nur noch Metros dem Ansturm gewachsen. Auf Strecken von mehr als sieben Kilometern sind Seilbahnen wiederum meist zu langsam. Und weil Gondeln auf gleicher Strecke oft drei mal weniger Stationen anfahren als Busse, sind sie weniger gut geeignet, um Stadtviertel kleinteilig zu erschließen...."

Eine kostengünstige Alternative zu dem Bau von neuen U-Bahn-Strecken in Hamburg stellt die Stadtbahn dar. Auch wenn der Hamburger Senat nicht müde wird, zu behaupten, dass eine Stadtbahn sich wg. Proteste der AnwohnerInnen nicht planen lasse, zeigen andere Großstädte wie es geht. Eine gute Planung, frühzeitige und fortgesetzte Beteiligung der BürgerInnen sind dafür unerlässlich.

Auch wenn ich Ihre Meinung nicht teile, hoffe ich, dass Sie weiterhin an Verkehrspolitik - und auch linker Verkehrspolitik - interessiert bleiben.

Mit freundlichen Grüßen

Heike Sudmann

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