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Hans-Josef Fell
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Frage von Matthias F. •

Frage an Hans-Josef Fell von Matthias F. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sie haben leider meine Fragen nicht beantwortet und sind ausgewichen. Warum setzen Sie sich gegen die Mehrheit der Menschen ein? Bezahlbar ist es bei 0,25 % Beitragserhöhung sagt die Regierung. Wieso antworten Sie nicht darauf? Das altern wird doch nur vorgeschoben.

mit freundlichen Grüßen
Matthias Freund

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Freund,

im Anhang sende ich Ihnen eine Grafik aus den Daten des Statistischen Bundesamtes, die verdeutlichen, wie unsere gegenwärtige Gesellschaftsstruktur aussieht. Die Studie, die sie nennen, hat recht, wenn sie feststellt, dass 0,25% ausreichen, um eine Umstellung des Rentensystems auf das Eintrittsalter mit 65 heute zu finanzieren. Die Studie verleugnet aber (und das veranschaulicht die Grafik auch, dass diese Rechnung nicht aufgeht, wenn die sogenannten Babyboomer-Jahre, die heutigen 40-60 Jährigen, in das Rentenalter eintreten. Die Kosten, die dann auf die Bevölkerung zukommen, können nicht mit einer Erhöhung des Rentenbeitrags um 0,25% getragen werden. Stattdessen müssten schon enorme Rentenabschläge vollzogen werden, um die Finanzierung aufrecht zu erhalten. Sie sehen, dass die Probleme mit der Lösung einer Beitragsanhebung nur aufgeschoben, keineswegs aber gelöst wäre. Dauerhaft kommen wir nicht darum herum, länger arbeiten zu gehen.

Und ein weiterer Aspekt kommt hinzu: sie schreiben, die Gesellschaft würde nicht älter. Dazu kann ich Ihnen ebenfalls das Statistische Bundesamt empfehlen, das die Zahlen seit 1871 zur durchschnittlichen Lebenserwartung bereitstellt. Um die Jahrhundertwende lag die Lebenserwartung bei Männern beispielsweise bei 46 Jahren. Im Jahr 2000 wurden deutsche Männer im Durchschnitt schon 73 Jahre alt (also knapp 30 Jahre älter als noch vor 100 Jahren) und zehn Jahre später werden sie im Durchschnitt noch einmal 2 Jahre älter.

Ich verstehe aber auch, dass Menschen, die viele Jahre körperlich hart gearbeitet haben, nicht bis ins hohe Alter schwere Arbeit verrichten können. Dafür brauchen wir ein flexibles Rentensystem, mit flexiblen Renteneintrittsalter. Das sind alles Aspekte für die sich Bündnis 90/Die Grünen einsetzen.

Ich hoffe, dass ich Ihre Frage nun angemessen beantworten konnte.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Josef Fell