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Gisela Piltz
FDP
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Frage von Herbert W. •

Frage an Gisela Piltz von Herbert W. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Piltz!

die aussage , gleicher einfluß aller bürger führt zur geringen rationalität mag ja zutreffen, doch sind deswegen die parlamentarier nicht von ihrer demokratischen pflicht zur rechenschaft u. öffentlichkeitsarbeit entbunden und erst recht nicht zur verschwiegenheit u. vorenthaltung berechtigt. vielen bürgern sind manche politischen gebilde einfach zu kompliziert, und um sich in bibliotheken zu informieren oder teure sachbücher zu kaufen, fehlt einfach zeit u. geld.
zudem sind akademische ausführungen nicht jedermanns sache. mitunter erklärt die wirklichkeit politische zusammenhänge. die verfechter d. ungeregelten märkte lassen die zügel locker, und das rennen um den " großen Preis der FDP " startet, da erscheint die finanzkrise u. das große purzeln beginnt. jetzt wissen die bürger, was unkontrollierte märkte bedeuten können.
die krankenkassen bedienen sich informationsbroschüren im DIN A 5 format, in denen z.b. älteren männern ab 50 ihr prostataleiden erklärt wird. in klarer sprache u. anschaulich könnten auch politische sachverhalte ( parlamentarismus, föderalismusreform, EU u.v.m ) den bürgern vermittelt werden. diese broschüren müßten in rathäusern, bibliotheken u. öffentlichen ämtern zum selbstkostenpreis erhältlich sein.-
was auch geschieht; der bürger hat ein recht auf ausführliche erklärungen u. informationen, deshalb gilt auch bei abgeordnetenwatch: transparenz schafft vertrauen.
Sehr geehrte Frau Piltz, was gedenken sie und ihre partei zu tun, um den wissensstand d. bürger zu erweitern!

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Wilhelm,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Eine zentrale Aufgabe politischer Bildung muss sein, Menschen an Politik heranzuführen und zu ermutigen, politische Prozesse aktiv mit zu gestalten. Erst dadurch wird der Einzelne bereit sein, mehr Verantwortung für sich selbst aber auch für die Gemeinschaft zu übernehmen.

Als Mitglied des Kuratoriums der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) weiß ich, dass die Landeszentralen, wie auch die Bundeszentrale, selbst eine ausgezeichnete Arbeit verrichten. Die von der BpB herausgegebenen "Informationen zur politischen Bildung" können von dort kostenfrei angefordert werden. Gut finde ich auch, dass einzelne Kommunen in Eigenregie diese Informationen bei der BpB anfordern und ihren Bürgern in Rathäusern und Bürgerämtern kostenfrei zur Verfügung stellen. Daneben kann sich jeder Interessierte im Internetangebot der BpB über verschiedenste politische Themen informieren.

Als weiterer Ansatz für einen verbesserten Zugang zu politischen Themenfeldern haben sich insbesondere die durch die BpB erstellten Themenblätter für den Schulunterricht erwiesen. In kompakter und methodisch gut aufbereiteter Weise werden damit einzelne Themen anschaulich vermittelt, ohne bei den Schülern Langeweile aufkommen zu lassen.

Freilich besteht auch auf dem Gebiet der politischen Bildung Verbesserungsbedarf. Dies ist jedoch allein durch verbesserte Angebote zur Vermittlung politischer Bildung nicht zu erreichen. Entscheidend ist nach meiner Einschätzung hierbei, die allgemein zu beobachtende Politikverdrossenheit der Bürger anzupacken und Wege aufzuzeigen, wie sich der Einzelne wieder mehr in das politische Geschehen einbringen kann. Initiativen für mehr bürgerschaftliches Engagement oder die Aufnahme von weiterführenden Elementen direkter Demokratie könnten hierzu nach meiner Überzeugung einen entscheidenden Beitrag leisten. Hierfür werde ich mich auch in der Zukunft weiter einsetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Gisela Piltz