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Gesine Meißner
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Frage von Volker M. •

Frage an Gesine Meißner von Volker M. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrte Frau Meißner!

Die Ökostromförderung stößt neuerdings auch bei einer Expertenkommission auf Kritik, die der Bundestag eingesetzt hat.
Als Beleg für meine Darstellung sende ich Ihnen einen Link zu diesen Bericht mit:

http://www.wn.de/Welt/Wirtschaft/Scharfe-Kritik-am-EEG-Teuer-und-wirkungslos-Gutachter-stellen-Oekostromfoerderung-vernichtendes-Urteil-aus

Des Weiteren fand ich mehrere Berichte darüber, dass die Verbraucher durch die EEG-Umlage finanziell geschädigt werden.

Ich senden Ihnen einen Auszug mit:

Auszug: " Deutsche Stromkunden haben im vorigen Jahr so viel Geld für regenerativ erzeugte Elektrizität bezahlt wie nie zuvor. Auf 21,8 Milliarden Euro summierten sich die Kosten für Haushalte und Betriebe. Das geht aus der am Mittwoch vorgelegten Jahresabrechnung der für den Ökostromvertrieb verantwortlichen Netzbetreiber hervor. Für dieses Jahr rechnen die Netzbetreiber mit einem weiteren Anstieg auf 23,4 Milliarden Euro. Weil der Ökostrom an der Börse nur 2 Milliarden Euro wert war, also ein Zehntel der Gesamtkosten, erreichte auch die auf die Strompreise aufgeschlagene Förderumlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mit 19,4 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert. Rechnerisch hat damit jeder Bundesbürger voriges Jahr 240 Euro Ökostromumlage bezahlt; das sind 20 Euro im Monat".

Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/eeg-umlage-oekostrom-kostet-jeden-deutschen-240-euro-im-jahr-12743150.html

Außerdem sorgt die Energiewende laut diesem Bericht für einen Boom bei der Braunkohleproduktion:

http://www.strompreise.de/energiewende-sorgt-fuer-boom-bei-klimaschaedlicher-braunkohleproduktion/

Wozu dann diese EEG-Umlage?
Ist Ihre Partei für eine Beibehaltung dieser- aus meiner persönlichen Sicht- armmachenden Umlage? Wie sollen die Hartz-IV-EmpfängerInnen, die RentnerInnen mit kleinen Renten und Niedrigverdiener das Geld für die Energie aufbringen?

Mit freundlichen Grüssen

Volker Mayer-Geesen

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Mayer-Geesen,

vielen Dank für Ihre Anfrage und das damit verbundene Interesse an meiner parlamentarischen Arbeit.

Ich möchte Ihnen kurz unsere energiepolitischen Standpunkte unter besonderer Berücksichtigung des von Ihnen genannten Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) darlegen.

Wir wollen weitere Schritte auf dem Weg zu einem europäischen Energie-Binnenmarkt gehen, um dauerhaft eine effiziente, umweltverträgliche und sichere Energieversorgung zu garantieren. Dafür braucht es aber mehr marktwirtschaftliche Instrumente in der Energiepolitik.

Wir setzen uns deshalb für eine zügige und grundlegende Reform des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes ein. Wir schlagen vor, die Förderung langfristig in ein Mengensystem zu überführen. Das bedeutet, die Entwicklung von erneuerbaren Energien nicht mehr – wie bisher – über hohe Garantiepreise zu fördern, die dann der Stromkunde über seine Rechnung zahlt. Vielmehr werden die Energieversorgungsunternehmen verpflichtet, ihren Kunden einen bestimmten Anteil erneuerbarer Energien zu verkaufen. Wie sie diesen Anteil erreichen, bleibt den Unternehmen überlassen. Das führt dazu, dass sich die Anbieter durchsetzen, die besonders günstig sind oder sehr verlässlich regenerative Energie einspeisen.

Auf dem Weg zu einem gemeinsamen europäischen Energienetz wollen wir ferner regionale Vorteile nutzen, also beispielsweise eine effiziente Vernetzung zwischen Wind- und Wasserkraft im Norden Europas und Sonne im Süden Europas verwirklichen.

Die Finanzkrise hat aber auch gezeigt: Länder mit starker Industrie haben sich viel schneller erholt. Deswegen benötigen wir zur Sicherung von Beschäftigung und Wirtschaftswachstum unserer Industriestandorte wettbewerbsfähige Strompreise für energieintensiv produzierende Unternehmen. Andernfalls drohen Arbeitsplatzverluste bei energieintensiven Industriezweigen.

Ursache der von Ihnen beschriebenen Probleme sind also vor allem falsche Anreize, die von der garantierten Einspeisevergütung ausgehen. Es wird nicht gewährleistet, dass sich die kostengünstigsten Technologien und Standorte durchsetzen. Die damit verbundenen sozialen Probleme, also dass einkommens- und vermögensstarke Haushalte von der garantierten Förderung eigener Erneuerbare-Energien-Anlagen profitieren, während alle, auch einkommensschwache Haushalte, mit der EEG-Umlage belastet werden, wollen wir mit den oben beschriebenen Maßnahmen lösen.

Gerne übersende ich Ihnen ergänzend einen Link, der die energiepolitischen Ziele der FDP für Deutschland und Europa vertiefend darlegt.
http://www.fdp.de/files/408/P-Neustart_f_r_die_Energiewende.pdf

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Gesine Meissner