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Gerhard Zickenheiner
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Edgar F. •

Frage an Gerhard Zickenheiner von Edgar F. bezüglich Frauen

Zitat aus Ihrem Wahlprogramm: "Um mehr Gleichberechtigung in Führungsgremien zu schaffen, wollen wir eine 50 Prozent-Frauenquote für die 3.500 börsennotierten und mitbestimmten Unternehmen einführen." Zitatende.
Dazu einige Zahlen (Quelle: www.genderdax.de) Stand 08/2012 bzw. 12/2015:
Unternehmen Frauenanteil Frauenanteil
Weltweit Deutschland
BMW 16,1 % 13,5 %
Bosch 21,0 % 21,4 %
Daimler 14,9 % 13,9 %
Siemens 24 % 22 %
VW 12 % 13,4 %
Frage: Wie ist gewährleistet, dass aus dem geringen Frauenanteil (Zahlenverhältnis ca. 1 zu 5) eine gleiche Anzahl an qualifizierten Frauen für die Vorstandsposten gewonnen werden kann wie aus dem viel größeren Männeranteil. Oder ist Qualität nicht so wichtig, hauptsächlich die Parität ist garantiert (zum Schaden der Wirtschaft!). Oder soll z. B. der Posten eines Vorstandes für Forschung und Entwicklung statt mit einem Ingenieur mit z. B. einer Literatur-wissenschaftlerin besetzt werden, weil gerade keine Ingenieurin zur Verfügung steht nur um die Parität zu erfüllen?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Frank,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Ihre Anfrage haben Sie sicherlich zu einem anderen Zeitpunkt verfasst. Gleichwohl lässt sie nicht an Relevanz vermissen, sodass ich gern die Gelegenheit nutze, Ihre Nachricht an dieser Stelle zu beantworten.

Wie Sie wissen, gilt seit dem Jahr 2016 eine Frauenquote für börsennotierte und voll mitbestimmungspflichtige Unternehmen in Deutschland. Diese Geschlechterquote zeigt bereits erste Wirkungen und hat keinerlei Nachteile für die Unternehmen mit sich gebracht - ganz im Gegenteil. Vor diesem Hintergrund zeigt sich vielmehr, dass die Einführung einer Quote auch für Vorstände von Unternehmen mehr als überfällig ist. Frauen und Männer sind gleichberechtigt - das ist keine dahingesagte Floskel, sondern das ist Verfassungsgrundsatz, den es umzusetzen gilt. Doch ohne verpflichtende Quoten wird sich an der massiven Unterrepräsentanz von Frauen in den Führungsriegen nichts ändern. Für mich und uns als GRÜNE ist und bleibt die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ein Kernziel grüner Politik. Dafür setzen meine Fraktion und ich uns im Deutschen Bundestag weiterhin entschlossen ein.

Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Zickenheiner