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Gerhard Lein
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Frage von Reinhard B. •

Frage an Gerhard Lein von Reinhard B. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte
die Grünen werden das Stadtbahn-Projekt auf jeden Fall in die Koalitionsverhandlungen einbringen.
Bei diesem Vorhaben entsteht der Eindruck, dass eine Partei (die Grünen), die nur eine Wählerminderheit vertritt, die Bürgermehrheit mit einem anachronistischen Fahrgasttransportsystem kujonieren möchte, das ein unangemessen hohes Maß unserer Steuergelder verzehrt (dabei ist es unerheblich ob die Gelder aus Hamburg, Berlin oder Brüssel kommen), den individuellen Straßenverkehr behindert und die Qualität des urbanen Lebens senkt.
Wie werden Sie sich bei allen Versuchen, die Stadtbahn weiter zu planen und zu realisieren, verhalten?
Was können, werden Sie tun, um dieses Vorhaben zu verhindern?

Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Bloemeke

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Bloemeke,

eine Anfrage an mich ohne Anrede scheint doch eher ein Serienbrief mit unbestimmten Adressatenkreis zu sein. Wenn Sie tatsächlich eine Frage an mich (auch als Abgeordneten und Kandidat des Wahlkreises 15 / Bergedorf) haben, dann melden Sie sich bitte noch mal.

Ganz allgemein gilt für mich und uns Sozialdemokraten: Weder lassen wir uns zu anachronistischen Verkehrsmitteln verführen noch von anderen Parteien kujonieren.
Wir leben in einem Ballungsgebiet, in dem der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) besondere Aufmerksamkeit und besondere Förderung haben muss, damit eben nicht der individuelle Straßenverkehr (und damit ist zumeist das Auto gemeint) die absolute Priorität genießt.
Eine Auto gerechte Stadt ist das Ziel von gestern. Die Förderung der allgemeinen Mobilität - auch durch den ÖPNV - ist die Forderung von heute und morgen; und dies ohne das Auto als individuelles Verkehrsmittel verteufeln oder ausgrenzen zu wollen. Und zu modernen Verkehrmitteln gehören die sehr teueren U- und S-Bahnen genauso wie eine kostengünstigere Stadtbahn auf Schienen, selbstverständlich aber auch ein optimaler Busverkehr. Gemessen werden muss das im übrigen am Personenaufkommen. Einige Metrobus-Linien stoßen z.Zt. erkennbar an die Grenzen ihrer Aufnahmefähigkeit.
Eine Stadtbahn kann dann sinnvoll sein, wenn sie durchfinanziert ist und dem Willen der Bevölkerung entspricht. Durchfinanziert sind die Modelle der schwarzgrünen Regierung nicht; und auch die Akzeptanz scheint mir noch keinesfalls gegeben.
Sehr geehrter Herr Bloemeke, Sie haben mich nicht als Verbündeten zur Verhinderung guter Angebote des ÖPNV. Sie haben mich sehr wohl als Verbündeten für die Qualität des urbanen Lebens in unserer Stadt.

Mit freundlichen Grüßen

Gerhard Lein