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Gerald Unger
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Frage von Ingrid A. •

Frage an Gerald Unger von Ingrid A. bezüglich Frauen

Lieber Gerald,

wie du weißt engagiere ich mich seit einigen Jahren stark zum Thema Prostitution.
Meine Position ist bekanntlich kritisch gegenüber der Politik deiner Partei, die mit den Gesetzen von 2001 und 2017 meines Erachtens einen falschen Weg eingeschlagen hat.

Meine Frage an dich, die ich auch allen KandidatInnen stellen werde, und die für mich in der Tat stark wahlentscheidend sein wird:
Das Europaparlament hat auf Initiative der S & D-Abgeordneten Mary Honeyball eine Resolution verabschiedet, die allen Mitgliedsstaaten die Übernahme des sogenannten Nordischen Modells empfiehlt (Kriminalisierung der Freier und Profiteure, Entkriminalisierung der prostituierten Personen, individuelle Ausstiegshilfen, antisexistische Erziehung, Öffentlichkeitskampagnen, ...) Im Gesetzgebungsprozess wurde dieser Politikansatz nicht berücksichtigt, ExpertInnen nicht angehört. Das neue Gesetz sieht eine Evaluation nach drei Jahren vor.
Können die VertreterInnen des Nordischen Modells in Deutschland, solltest du MdB, mit deiner Unterstützung rechnen? Dies meint konkret: Anhörung von Prostitutionsüberlebenden, NGOs die sich für das Nordische Modell einsetzen, ExpertInnen aus den Ländern, die hier führend sind, wie sich das in einem demokratischen Meinungsfindungsprozess gehört.

Unabhängig davon würde mich deine persönliche Positionierung zur Thematik interessieren.

Im Voraus vielen Dank
Ingrid

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Antwort von
DIE LINKE

Liebe Ingrid,

soweit mir bekannt ist, bist du wegen der Ablehnung des sog. Prostituiertenschutzgesetzes unserer Fraktion aus der Partei ausgestreten. Wie Bundestags- und Stadtratsfraktionen halte ich dieses Gesetz auch nicht für ein Schutz- sondern für ein Überwachungs- und Schikaniergesetz.

Ich stimme also mit den Entscheidungen der Partei vollkommen überein. Auch halte ich die meisten Damen die dieses Befug freiwillig ausüben für respektabler als manche Juristen oder Abgeordnete. Auch das Thema Gewalt dürfte im häuslichen Bereich wesentlich öfter vorkommen, als im Rotlicht-Milieu.

Gerald Unger