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Georg Schirmbeck
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Frage von Hermann A. •

Frage an Georg Schirmbeck von Hermann A. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Schirmbeck.

hinsichtlich der bevorstehenden Bundestagswahl interessiert mich Ihre Meinung zum Thema Klimaschutz durch Umstieg auf Erneuerbare Energien.
Ich habe Kinder und der Klimawandel beunruhigt mich sehr. Bitte setzten Sie sich dafür ein, dass in unserer Region kommunal mehr Bauplätze für Windenergieanlagen und Solarstromanlagen ausgewiesen werden und der Bau von Solarstrom- und Solarwärmeanlagen auf Gebäudedächern stärker empfohlen wird, z.B. bei Baugenehmigungserteilungen und auf kommunalen und kirchlichen Gebäuden.
Kohle- und Kernkraftwerke sind keine nachhaltigen Energiewandlungssysteme und deshalb nicht mehr fördungs- und genehmigungswürdig.
Der Ausbau Erneuerbarer Energien (hier insbesondere die solare Strahlungsenergie einschließlich Wind!) schont das Klima und schafft außerdem viele neue arbeitsplätze! In diesem Sinne brauchen wir aktive Politik zur Sicherung unserer Zukunft. Wie stehen Sie dazu?

Mit freundlichem Gruß
Hermann Ackermann

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Ackermann,

ich beziehe mich auf Ihre o. g. Mail bzgl. der künftigen Energiepolitik.

Ich persönlich heize mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz und habe gerade in diesen Tagen eine neue Solar-Strom-Anlage in Betrieb genommen. Darüber hinaus habe ich 20 Jahre einen VW Passat mit Biodiesel gefahren.

Ich bin mit Ihnen der Meinung, dass wir alternative Energietechniken und –anlagen verstärkt fördern und einsetzen müssen. Ob wir in einem mittelfristigen Zeitraum von 30 oder 40 Jahren gänzlich ohne Kohle- und Kernkraftwerke auskommen, möchte ich nach den mir heute zur Verfügung stehenden Erkenntnissen mit einem großen Fragezeichen bewerten. Wir dürfen dabei nicht nur die Energiepolitik in Deutschland und Europa als Bewertungsgrundlage berücksichtigen, sondern die Energieprobleme der ganzen Welt.

In der aktuellen Klimadiskussion halte ich es beispielsweise für sehr wichtig, dass wir die neueste Technologie bei der Kohleverstromung bzw. Kraftwärmekopplung einsetzen. Ich halte es darüber hinaus für verantwortbar, dass die in Deutschland zur Zeit am Netz befindlichen Kernkraftwerke länger betrieben werden.

Ich weiß, dass gerade diese beiden Punkte politisch sehr umstritten sind. In der Realpolitik kommt es aber nicht darauf an, was wir uns wünschen, sondern wir müssen die privaten Haushalte und unsere Wirtschaftsbetriebe mit einer ausreichenden Menge Energie zu bezahlbaren Preisen versorgen.

Aus heutiger Sicht ist dies ohne Kohle- und Kernkraftwerke nicht sicherzustellen. Das kann sich aber bei entsprechendem technologischen Fortschritt bei alternativen Energien durchaus in einem überschaubaren Zeitraum ändern. Dabei spielt auch eine Rolle, in welchem Umfang die USA, China und Indien alternative Energiequellen zukünftig verstärkt entwickeln und nutzen.

Bei der Energiepolitik leben wir in besonderem Maße auf einem globalen Markt. Nationale Entscheidungen sind an der einen oder anderen Stelle notwendig, müssen aber unter globalen wirtschaftlichen Gesichtspunkten gesehen werden.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Georg Schirmbeck, MdB