Gabriele Hiller-Ohm
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Frage von Gerhard R. •

Frage an Gabriele Hiller-Ohm von Gerhard R. bezüglich Jugend

Sehr geehrte Frau Hiller-Ohm,

zum folgenden Auszug:

bremer kirchenzeitung: Post von der Bundeswehr - Bremische ...
www.kirche-bremen.de/downloads/bkz_Juni2012_Bundeswehr.pdf?
Bundeswehr. Friedensbeauftragter der Bremischen. Evangelischen Kirche.

„Nicht auf die Werbung hereinfallen“

Schlagzeilen wie „Ossis als Kanonenfutter“ oder „Arbeitslos oder Afghanistan“ kann man inzwischen immer öfter lesen. Deshalb findet auch Martin Warnecke die „manipulative Nachwuchswerbung“ gefährlich. „Die Bundeswehr hat an Schulen nichts zu suchen, weil sie dort eben nicht sachlich und ausgewogen informiert.“

Bundeswehr in der Schule

„Ich weiß von Jugendlichen, dass nur die Bundeswehr im Unterricht aktiv ist. Das wollen wir als Kirche ändern“, sagt Martin Warnecke. Deshalb hat die Bremische Evangelische Kirche (BEK) kürzlich die Weichen für ein Projekt zur Friedensbildung in den Schulen gestellt. „Schon heute gibt es das Angebot, dass auch wir in die Schulen kommen und mit den Schülern kritisch über die Bundeswehr und ihre Aufgaben diskutieren.“ Ein Anruf beim Friedensbeauftragten der BEK genügt.

www.kirche-bremen.de
bremer kirchenzeitung Juni 2012

Wird die SPD bei einer Regierungsübernahme die Präsenz der Bundeswehr in Schulen beenden oder wird sie darauf bestehen, daß junge Menschen auch über den Alltag eines durch eine Kugel oder eine Explosion schwerstbehinderten Soldaten ausreichend informiert werden?

Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Reth

Gabriele Hiller-Ohm
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Reth,

Soldat oder Soldatin sein ist ganz klar kein Abenteuer - und so darf auch die Bundeswehr meiner Meinung nach nicht werben, weder in der Schule, noch in Jugendmedien (in Kritik geraten war z.B. auch eine Anzeige in der BRAVO). Ich teile die Meinung von Terre des Hommes, dass irreführende Reklame in Jugendmedien und an Schulen die Prinzipien der UN-Kinderrechtskonvention und die besonderen Schutzpflichten des Staates gegenüber Kindern verletzt.

Die Bundeswehr sollte sich als Arbeitsgeber jungen Menschen gegenüber sachlich und realitätsgetreu präsentieren und nicht erst vor dem Einsatz die Risiken benennen. Natürlich sollten die Bundeswehr und ihre Aufgaben im Unterricht kritisch thematisiert werden, auch außerhalb von Projekten zur Friedensbildung.

Wir können davon ausgehen, teilte mir auf Nachfrage der SPD-Verteidigungs-Experte Dr. Hans-Peter Bartels mit, dass die Soldaten, die in der Bundeswehr auf die Auslandseinsätze vorbereitet werden, über sämtliche Risiken Bescheid wissen und entsprechend geschult werden. Dennoch haben viele sicher keine Vorstellung davon - das wird genauso berichtet - was sie dann vor Ort tatsächlich erleben und wie sie in der konkreten Situation reagieren. Fraglich ist, ob das einem Menschen, der in Frieden und Sicherheit aufgewachsen ist, überhaupt theoretisch vermittelbar ist.

Umso wichtiger ist es, dass wir als verantwortliche Politikerinnen und Politiker verantwortungsvoll mit dem Leben unserer Soldatinnen und Soldaten umgehen und Auslandeinsätze der Bundeswehr so gering wie möglich halten. Dafür werde ich mich immer einsetzen.

Herzliche Grüße
Ihre Gabriele Hiller-Ohm