Gabriele Hiller-Ohm
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SPD
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Frage von Horst H. •

Frage an Gabriele Hiller-Ohm von Horst H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Hiller-Ohm,

müssen Bewerber bei der Bundeswehr alle und insbesondere die folgenreichsten Gesundheitsrisiken bei Auslandseinsätzen kennen?
Wie werden Sie dazu beitragen, dass junge Menschen ausreichend informiert sind?

Unter

www.welt.de › Politik › Ausland
von Ansgar Graw
22.03.2013 - Der US-Soldat Tomas Young wurde im Irak schwer verwundet. ...

findet man einen erschütternden Artikel über einen hüftabwärts gelähmten Veteranen

Darin wird berichtet:

Tomas Young personifiziert das Leid und die Gewalt, die der Krieg einem Menschen antun kann. Der 33-Jährige war im April 2004 in den Irak abkommandiert und in Sadr City, einem Vorort Bagdads, am fünften Tag seines Einsatzes von zwei Schüssen in die Wirbelsäule und ins Knie getroffen worden. Jetzt hat sich der junge Mann aus Kansas City (Missouri), der zu einem der engagiertesten Kritiker des Irak-Krieges wurde, zum Sterben entschlossen.

Mit freundlichen Grüßen
Horst Hesse

Gabriele Hiller-Ohm
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Hesse,

das Schicksal dieses jungen Soldaten ist erschütternd. Das Leid, das Krieg anrichtet, ist unermesslich. Eine Beteiligung an völkerrechtswidrigen Konflikten, wie dem Irakkrieg, kommt für uns als SPD daher auch nicht infrage.

Jeder Kriegseinsatz birgt diese Risiken, deshalb muss man immer ganz genau abwägen. Ich habe daher in der gesamten laufenden Wahlperiode im Bundestag gegen die Anträge der Bundesregierung zur Fortsetzung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr gestimmt und damit auch die Position der Lübecker SPD vertreten. Wichtig ist jetzt, dass die afghanische Bevölkerung nach einem Abzug der Truppen nach 2014 nicht allein gelassen wird, sondern die Weltgemeinschaft wirksame humanitäre und zivile Unterstützung leistet.

Wir können aber davon ausgehen, teilte mir auf Nachfrage der SPD-Verteidigungs-Experte Dr. Hans-Peter Bartels mit, dass die Soldaten, die in der Bundeswehr auf die Auslandseinsätze vorbereitet werden, über sämtliche Risiken Bescheid wissen und entsprechend geschult werden. Berichte dazu finden sie u.a. auf den Internet-Seiten der Bundeswehr unter dem Stichwort Einsatzvorbereitung. Dennoch haben viele sicher keine Vorstellung davon - das wird genauso berichtet - was sie dann vor Ort tatsächlich erleben und wie sie in der konkreten Situation reagieren. Fraglich ist, ob das einem Menschen, der in Frieden und Sicherheit aufgewachsen ist, überhaupt theoretisch vermittelbar ist.

Umso wichtiger ist es, dass wir als verantwortliche Politikerinnen und Politiker verantwortungsvoll mit dem Leben unserer Soldatinnen und Soldaten umgehen und Auslandeinsätze der Bundeswehr so gering wie möglich halten. Dafür werde ich mich immer einsetzen.

Herzliche Grüße
Ihre Gabriele Hiller-Ohm