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Frage von Reinhard L. •

Frage an Gabriele Fograscher von Reinhard L. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrte Frau Fograscher

die anhaltende schwierige Situation auf dem Markt für Milch und Michprodukte nimmt zunehmend existenzgefährdend Ausmaße für die Milchbauern an. Das interesse der Verbraucher an einer nachhaltigen Milchversorgung ist damit ebenfalls bedroht.
Eine aktuelle Studie vonTNS Infratest besagt, dass 79 Prozent der befragten Milchbauern bei dem aktuellen Milchpreis die Existenz ihres Hofes gefährdet sehen. Zwei Drittel dieser Milchbauern rechnen damit, die Milcherzeugung innerhalb der nächsten zwölf Monate einstellen zu müssen.

Deshalb habe ich folgende Fragen an Sie:
(1) Angesichts der Tatsache, dass bis zu 250.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen. frage ich Sie:Wie kann die Existenz der Milchbauern langfristig gesichert werden?
(2) Wie kann Ihre Meinung nach ein vernünftiger und gerechter Milchpreisfür Verbraucher und Milchbauern erreicht werden?
(3) Wie stehen Sie zu einer flexiblen Quotenregelung des Milchmarktes, die einen fairen und existenzsichernden Milchpreis ermöglicht?
(4) Unterstützen sie die Forderung der Milch Milchbauern, die Milchproduktion und einen fairen Milchpreis durch ein flexibles europäisches Milchmengensteuerungs-Instrument stabil zu halten?
Nur gemeinsam können die politik und die Milchviehbauern einen tragfähigen Kompromiss erreichen. Ich baue auf Ihre Bereitschaft zum Dialog.

Mit freundlichen Grüßen

Langenmair Reinhard

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Langenmair,

vielen Dank für Ihre Frage auf abgeordnetenwatch.de vom 14.05.2009 zum Thema Milchpreise und die Existenz der Milchbauern.

Wie Sie sehe ich die derzeitige Situation der Milchbauern als dramatisch. Sie ist bedingt einerseits durch die Quotenerhöhung und andererseits durch die immer größere Marktmacht einzelner Lebensmittelkonzerne.
Aus meiner Sicht braucht es schnellstmöglich eine für alle verbindliche Senkung der Produktionsmengen einerseits und stärkere Strukturen gegenüber den Handelsriesen im Lebensmittelsektor andererseits. Nur ein starker Zusammenschluss der Molkereien und Milchviehhalter bewirkt eine Steigung des Milchpreises. Dieser muss erfolgen, damit die Zukunft der Milchbauern gesichert bleibt.

Die Landesagrarminister und der Bund haben Anfang April zusätzlich zu den bestehenden Maßnahmen ein umfangreiches Maßnahmenbündel beschlossen, das auch die Milchviehbetriebe stärken wird. Zum Beispiel die Erhöhung der Regelobergrenze für die Ausgleichszulage für Landwirte in benachteiligten Gebieten, die Anhebung der Sommerweideprämie , die verbesserte Förderung von Investition zur Einkommensdiversifizierung, deutlich erhöhte Investitionsförderungen und die Senkung der Besteuerung des Agrardiesels.
Ich versichere Ihnen, dass ich mich auch weiterhin für politische Rahmenbedingungen auf dem Milchsektor einsetzen werde, die ein Überleben der bäuerlichen Betriebe ermöglichen.

Mit freundlichen Grüßen

Gabriele Fograscher, MdB