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Ska Keller
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Bernd H. •

Frage an Ska Keller von Bernd H. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Keller,
die EU hat für 2030 die Reduzierung des durchschnittlichen CO2-Ausstoßes der Fahrzeugflotten
auf 59,4g/km festgelegt. Die Mobilität der Menschen sowie auch die Reduzierung der Waldflächen als CO2-Speicher tragen zur Erhöhung des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre bei. Um die verordnete Reduzierung einordnen zu können bedarf eines meines Erachtens eines Referenzwertes. Deswegen die Frage: wieviel CO2 stößt ein Mensch mit einem Gewicht von 70kg bei einer Geschwindigkeit von 6km/h aus? Den Refernzwert schlage ich deswegen vor, da die Mehrzahl der Mobiltitätsvorgänge weltweit noch fußläufig erfolgen.
Gleichzeitig sollte man den CO2-Ausstoß eines Fahrzeuges dem Käufer besser vermitteln, da unter Umständen mit Fahrverboten in Bezug auf CO2 zu rechnen sein wird; denn nicht jedem Pendler stehen gut nutzbare öffentliche Verkehrsmittel (Zeitaufwand) oder das "Kleingeld" bzw. die Infrakstruktut für ein Elektromobil zur Verfügung.

Schöne Weihnachten und ein gutes Jahr 2019.

Mit feundlichen Grüßen

B. H.

Ska Keller, Bild: Dominik Butzmann
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Zuschrift.

Die Reduzierung des CO2-Ausstoßes der Fahrzeugflotten ist ein absolut notwendiger Schritt hin zu einer generellen Reduzierung des CO2-Ausstoßes in Europa. Im Verkehrssektor wurden hierbei in den letzten Jahren und Jahrzehnten viel zu geringe Fortschritte erzielt, weshalb wir die Verschärfung der Grenzwerte begrüßen. Sie haben außerdem Recht, wenn Sie die Wichtigkeit von Waldflächen betonen. Diesen kommt als CO2-Speicher eine entscheidende Rolle zu. Dies hat die EU erkannt und u.a. in ihrer Forststrategie und im EU-Umweltaktionsplan die Bedeutung der Wälder betont. Leider hält der häufig illegale Forsteinschlag auch in den Mitgliedsstaaten der EU noch immer an. Daher gilt es, weiterhin verstärkt für den Schutz der Wälder zu arbeiten.

Zum von Ihnen vorgeschlagenen Referenzwert: Dieser enthält leider einen Denkfehler. Denn ein Mensch, welcher sich per PKW (oder mit einem anderen Verkehrsmittel) fortbewegt, atmet in der Zeit, in welcher er in diesem sitzt, weiterhin. Sein individueller CO2-Ausstoß erhöht sich jedoch durch den CO2-Ausstoß des jeweilig genutzten Autos (oder Verkehrsmittels). Der natürliche CO2-Ausstoß dieses Menschen ändert sich hingegen nicht, ob er nun (in Fußgeschwindigkeit) eine beliebige Strecke läuft oder diese Zeitspanne sitzend verbringt. Zudem trägt der bei der Atmung entstehende CO2-Ausstoß nicht zum Klimawandel bei, da dieser Teil des natürlichen Kreislaufes ist. Hier können Sie sich weiter zu diesem Thema informieren: www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-wer-atmet-verstaerkt-den-treibhauseffekt .

Mit freundlichen Grüßen,
Ihre
Ska Keller

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