Ska Keller, Bild: Dominik Butzmann
Ska Keller
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Moritz B. •

Frage an Ska Keller von Moritz B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Keller,

Ihr Video, welches Sie am 03.07.2014 auf YouTube veröffentlicht haben, wurde selbst im Stern als "peinlich" bezeichnet.

Es ist allgemein bekannt, dass die EU-Politiker zu den bestbezahltesten gehören. Würden Sie dieses "Ki-Ka-Niveau" wiederholen oder sehen Sie es eher als einen Fehler an und würden zukünftig Ihre Auftritte mit Ihren Parteigenossen seriöser gestalten?

Könnten Sie Menschen verstehen, die sich hier ungerecht behandelt fühlen, wenn ein EU-Politiker für 15.000 € pro Monat derartig den Ernst seines Amtes vergisst, während eine alleinerziehende Mutter als Friseurin mit einem Vollzeitjob ihren Lebensunterhalt ohne Aufstockung nicht bestreiten könnte?

Beste Grüße
Moritz Bär aus Berlin

Ska Keller, Bild: Dominik Butzmann
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr B.,

vielen Dank für Ihre Nachfrage und dafür, dass Sie sich für meine Arbeit interessieren. Seien Sie versichert, dass diese nicht ausschließlich aus einem Video im Jahr 2014 besteht. Gerne können Sie sich auf meiner Seite https://www.skakeller.de/ oder auf den Seiten des Europaparlamentes sowohl ein Bild über meine Tätigkeiten als Abgeordnete als auch über meine Bezüge machen. Diese sind auf 38,5 % der Grundbezüge eines Richters am Europäischen Gerichtshof festgelegt und damit weit von den lancierten 15.000€ entfernt.

Ich freue mich auch darüber, dass Sie sich mit uns Grünen darüber einig sind, dass es nicht sein kann, dass Menschen trotz Vollzeitjob ihren Lebensunterhalt nicht angemessen bestreiten können. Tatsächlich ist es so, dass die Nationalstaaten die Kompetenz für die sozialen Sicherungssysteme wie Rente, Gesundheit, Pflege oder Grundsicherung haben. Als Grüne haben wir dazu auf Bundesebene umfangreiche Vorschläge (https://www.gruene.de/themen/gruene-themen-von-a-bis-z/wir-machen-den-sozialstaat-sicher-und-zukunftsfest.html) vorgelegt. Nichtsdestotrotz kann die europäische Ebene schon heute handeln: Sie kann gemeinsame Mindeststandards schaffen und grenzüberschreitendes Arbeiten sozial absichern. Deshalb machen wir uns stark für eine europäische Grundsicherungs-Richtlinie, die soziale Mindeststandards für jedes Land festlegt, angepasst an die jeweilige ökonomische Situation.

Mit freundlichen Grüßen
Ska Keller, MdEP

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