Frank Eschrich, DIE LINKE
Frank Eschrich
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Frank Eschrich zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Beate H. •

Frage an Frank Eschrich von Beate H. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Eschrich,

bei uns hängen überall Plakate mit dem Spruch "Wer nicht ausbildet soll zahlen". Meinen Sie das eim Ernst? In meinem Freundeskreis gibt es viele Selbstständige und Handwerker. Viele von denen möchten gern ausbilden. Aber was heutzutage von der Schule kommt, ist nicht mehr Willens und in der Lage, eine Berufsausbildung zu absolvieren. Erklären Sie doch bitte einmal einem Bäckermeister, wie er das WASG-Plakat verstehen soll!

Freundliche Grüße

Beate Hagen-Müller

Frank Eschrich, DIE LINKE
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Hagen-Müller,

vielen Dank für Ihr Interesse und Ihre Anfrage.
Das von Ihnen angesprochene Plakat "Wer nicht ausbildet muss zahlen" bringt unsere Forderung nach einem umlagefinanzierten Ausbildungssystem zum Ausdruck. Wir wollen Betriebe, die dringend ausbilden müssten und es betriebswirtschaftlich auch könnten, aber es dennoch nicht tun, wenigstens finanziell an der Zukunft unserer jungen Menschen beteiligen. Mit diesem Umlagesystem könnte beispielsweise eine überbetriebliche Ausbildung von Jugendlichen finanziert werden, die in Betrieben keine Lehrstelle gefunden haben. Dies würde ihre Aussichten auf dem Arbeitsmarkt wensentlich verbessern. Selbstverständlich werden Betriebe nicht herangezogen, die tatsächlich Ausbildungsplätze angebieten, aber aus welchem Grund auch immer keine Auszubildenden gefunden haben! Unsere Forderung ziehlt daher insbesondere auf industrielle Großbetriebe ab, die zwar regelmäßig den Mangel an Facharbeitern beklagen, aber sich eine ordentliche und mit Kosten verbundene Ausbildung junger Menschen lieber sparen wollen. In Rheinland-Pfalz sind auch im letzten Jahr wieder 22.000 Jugendliche ohne Lehrstelle geblieben, obwohl die Landesregierung das Gegenteil versprochen hatte. Wir stellen jedoch fest, dass die "ovalen Tische" von Kurt Beck und die vollmundigen Ankündigungen der Wirtschaft zwar gelungene Werbeveranstaltungen für die Landesregierung waren, aber an der Ausbildungsmisere in Rheinland-Pfalz sich nichts geändert hat.
Ich verstehe auch Ihre Besorgnis im Bäckerhandwerk, denn tatsächlich steht eine Bäckerlehre nicht ganz oben auf der Wunschliste der Schulabgänger....Deshalb seien Sie versichert: Niemand von der WASG will die kleinen Handwerksbetriebe belasten, die sich redlich darum bemühen, Jugendlichen einen Ausbildungsplatz anzubieten! Uns geht es um es um diejenigen, die sich trotz prächtiger wirtschaftlicher Lage und genügend Kapazitäten aus ihrer Verantwortung davon stehlen wollen.

Mit freundlichen Grüßen

Frank Eschrich, WASG Pirmasens