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Frage von Marcus E. •

Frage an Felix Staratschek von Marcus E. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrter Herr Staratscheck,

Sie kandidieren diesmal als unabhängiger Kandidat und nicht für die ÖDP. Was sind die Gründe?
Sehen Sie Ihre Anliegen nicht mehr in der ÖDP repräsentiert?

Mit freundlichen Grüßen

Marcus Eschborn

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Sehr geehrter Herr Eschborn!

Die wenigen ÖDP- Mitglieder wohnen im Oberbergischen Kreis weit verteilt und die Fahrt zu einer Wahlversammlung würde in einfacher Richtung für mich voraussichtlich 80 km betragen. Durch die vorgezogene Wahl hatte ich keine Zeit mehr, einen Samstagstermin abzustimmen (nur an diesen Tag kann ich den wahrscheinlichen Versammlungsort per Bus erreichen) und eine Versammlung von mindestens 3 ÖDP- Mitgliedern zu organisieren und anschließend die 100 Unterschriften zu sammeln. Die Mitglieder, mit denen ich im Oberbergischen Kreis bisher die Wahlversammlung abgehalten habe, wohnen alle im Südwahlkreis, so dass ich die Zulassung im Nordwahlkreis alleine schaffen muss. Über 150 Unterschriften für die Wahlzulassung könnte ich an zwei Samstagen, einen Sonntag und 3 schnell genommenen Urlaubstagen sammeln.

Ich habe umgehend, als die Medien von der Landtagsauflösung berichteten, per Mail von der Kreiswahlleiterin die Unterlagen erbeten und diese nach einer Woche erhalten. Auch dort war man nicht darauf eingestellt, die Formulare sofort zu versenden. Dann blieben noch 2 Wochen, die Wahlzulassung zu schaffen. Normalerweise hat man dafür bis zu einem Jahr Zeit. Aber die Hürden für die Wahlzulassung wurden trotz der Fristverkürzung um über 95% um keine Unterschrift gesenkt.

Nach meiner Erfahrung sind Direktkandidaten sehr wichtig, weil die hier auf Abgeordnetenwatch sich den Fragen stellen können, weil die ab und zu zu Veranstaltungen eingeladen werden (allerdings passiert das bei mir als "Sonstiger" doch sehr selten) oder einen Pressebericht bekommen und weil die eher einen Achtungserfolg schaffen (Zur Landtagswahl 2010 hatte ich 3,1% in Radevormwald).

Von den 1600 Unterschriften für die Wahlzulassung der ÖDP- Landesliste, die in nur einer Woche gesammelt wurden, kommen mehr als 110 von mir. Ich habe die ÖDP- Liste nach Kräften unterstützt und in Radevormwald für die ÖDP die Plakate aufgehangen. Ich bin auch stellvertretender Vorsitzender des ÖDP- Verbandes Bergisches Land ( http://oedpbergischland.blogspot.com ). Auf meinem Wahlkampfflugblatt werbe ich für die Zweitstimme für die ÖDP und vertrete da nichts anderes, was ich auch als ÖDP- Kandidat vertreten habe. Dabei kann man als Direktkandidat auch immer seinen persönlichen Eigenanteil beisteuern. Das Radevormwalder Stadtnetz hat meinen Flugblatttext veröffentlicht:
http://www.stadtnetz-radevormwald.de/article53963-2075.html . Das Flugblatt habe ich 12.000 mal auf Recyclingpapier drucken lassen und ich habe die beiden ersten Maiwochen Urlaub genommen, um es an die Haushalte in Radevormwald persönlich zu verteilen.

Es sind daher einzig organisatorische Gründe, dass ich diesmal nicht als ÖDP- Kandidat antrete. Angesichts von zahlreichen Vorschlägen von mir, die ich in Radevormwald einbringe, die aber leider wenig Gehör bei den Verantwortlichen finden, nutze ich die Landtagswahl auch, diese Themen an die Öffentlichkeit zu bringen. Diese Chance, die mir die vorgezogene Landtagswahl ganz unerwartet bietet, durfte ich nicht verstreichen lassen.

Und einen Vorteil hat die unabhängige Kandidatur: Diesmal habe ich getrennt von der ÖDP als Einzelbewerber eigene Plakatflächen an den Sammelwänden bekommen. Der ÖDP wird da nichts genommen, aber ich kann weitere Themen an die Öffentlichkeit bringen.
Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass sich mehr ÖDP- Mitglieder trauen, notfalls auch als Einzelbewerber anzutreten, wenn man weit und breit das einzige Mitglied ist. Bei der Unterschriftensammlung kann man immer für die ÖDP- Listen mitsammeln. In Oberberg hoffe ich allerdings, künftig wieder als ÖDP- Kandidat anzutreten oder einen ÖDP- Kandidaten unterstützen zu können. Aber besser, als gar nicht anzutreten, ist eine unabhängige Kandidatur.

Mit bestem Gruß,
Felix Staratschek