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Eva Bulling-Schröter
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Frage von Thomas S. •

Frage an Eva Bulling-Schröter von Thomas S. bezüglich Umwelt

Geehrte Frau Bulling-Schröter,

wieso werden Bürgern die Glühbirnen verboten und die Industrie darf Tausende von KW Strom in der Getränke Industrie mit PET Flaschen verbraten ??

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Schütt,

das Glühbirnenverbot macht Sinn, weil es den Stromverbrauch im Beleuchtungsbereich drastisch reduzieren kann. Zudem rechnen sich die langlebigen und effizienten Energiesparlampen auch für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Dass gleichzeitig der Wirtschaft in vielen Fällen erlaubt wird, weiterhin Raubbau an der Natur zu betreiben, ist natürlich ein Skandal. Hier zeigt sich, dass Umweltschutz oft nur punktuell betrieben wird. Wenn die Gewinne von Konzernen ins Wanken geraten, knickt die Politik nicht selten vor den Interessen bestimmter Unternehmensgruppen ein. So auch im Fall der PET-Flaschen.

Insbesondere dünnwandige PET-Flaschen sind als Einwegflaschen konzipiert. Gerade bei Mineralwässern sind diese auf dem Vormarsch. Mit Dumpingangeboten an Einweggebinden werden so Mehrwegflaschen aus den Regalen verdrängt. Der Anteil der Einweggetränkeverpackungen steigt auch bei anderen alkoholfreien Getränken, was aufgrund der energieaufwändigen Herstellung der Flaschen einen erhöhten CO2-Ausstoß zur Folge hat. Die Mehrwegquote sank um die 70 Prozent in den 90-iger Jahren auf aktuell unter 30 Prozent. Dies ist ein Schlag gegen den Ressourcen- und Klimaschutz. Zudem gefährdet diese Entwicklung tausende Arbeitsplätze im Mehrwegbereich. Die Nutznießer dieses umwelt- und arbeitsmarktpolitischen GAUs sind Discounter, wie Aldi, Lidl und Penny. Hier hat die Verpackungsverordnung versagt bzw. die Wirtschaft hat diese schamlos zum Nachteil von Umwelt und Beschäftigung ausgenutzt. Die LINKE ist deshalb für die Einführung einer Einwegabgabe zusätzlich zum Pflichtpfand. Im Umweltausschuss habe ich dies mehrfach thematisiert. Die Bundesregierung hat jedoch auf ausstehende Studien und die nächste Wahlperiode verwiesen. Es bleibt zu befürchten, dass bis dahin das Mehrwegsystem endgültig zerschlagen sein wird.

Mit freundlichen Grüssen

Eva Bulling-Schröter MdB