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Erwin Rüddel
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Frage von Martina L. •

Frage an Erwin Rüddel von Martina L. bezüglich Senioren

Sehr geehrter Herr Rüddel,

die weiter ansteigende Zahl von pflegebedürftigen und auch dementen Menschen stellt den Staat vor eine große Herausforderung, der er allein nicht gewachsen ist. Sehen Sie nicht auch die Wirtschaft in der Pflicht, als Sponsor für neue Wohnformen aufzutreten, die nicht mehr nur die zukünftigen Kunden sieht als Zielgruppe, sondern auch die ehemaligen, an denen sie verdient hat? Wäre es nicht im Sinne des Herrn Gmeiner, neben den SOS-Kinderdörfern auch SOS-Altendörfer zu errichten, oder auch SOS -Altenwohnungen, die nicht gewinnorientiert sind, aus dem Gedanken der
Nächstenliebe erstanden sind? Elternlose Kinder am Anfang des Lebens und partnerlose, elternlose alte Menschen am Ende des Lebens: Da schließt sich der Kreis. Denken Sie nicht, dass dies ein Modell der Zukunft ist wie die meinen Augen notwendige Schließung der "Gesetzeslücke Altenschutz" ?

Sollte nicht gerade eine christliche Partei für mehr Alternativen werben in der Altenbetreuung, auch da an die Spendenfreudigkeit der Deutschen appellieren?
Ist nicht auch das Engagement der Wirtschaft gefragt beim Altenwohl, der Altersfürsorge - neben dem ehrenamtlichen Engagement, das in einer Wertegemeinschaft auch weiterhin ohne finanzielle Entlohnung funktionieren sollte? Neben dem Tierschutz und Kinderschutz - nicht perfekt - ist der Altenschutz noch nicht im Bewusstsein aller Menschen als wichtiges Thema angekommen.

Mit freundlichen Grüßen

Martina Lenzen

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Sehr geehrte Frau Lenzen,

vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihre Anregungen.

Es gibt, über die gewinnorientierte Einrichtungen hinaus, heute schon die verschiedensten Wohnformen für pflegebedürftige Menschen, privat organisiert oder durch Stiftungen, oftmals unterstützt durch öffentliche Fördermittel.
Mir ist es deshalb wichtig, bestehende Strukturen zu fördern und die Leistungen der Pflegeversicherung so flexibel zu gestalten, dass möglichst jeder lange in seiner "Wunscheinrichtung" lebt - was übrigens meistens die eigene Wohnung ist.

Mit dem Pflegestärkungsgesetz I haben wir die Leistungen schon stark flexibilisiert, damit die Pflegebedürftigen die Leistungen wählen können, die zu ihnen passen. Zudem werden die pflegenden Angehörigen besser unterstützt, um sie zu unterstützen.

Mit dem Pflegestärkungsgesetz II werden wir erstmals seit Einführung der Pflegeversicherung kognitiv eingeschränkte Menschen gleichstellen mit körperlich Pflegebedürftigen. Das bedeutet, dass die Leistungen z.B. bei Demenzkranken angepasst werden, so dass auch hier mehr Möglichkeiten bestehen, möglichst lange in der eigenen Wohnung bleiben zu können.

Mit freundlichen Grüßen
Erwin Rüddel

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