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Frage von Johannes H. •

Frage an Dora Heyenn von Johannes H. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Heyenn,

ich habe Ihre schriftliche Kleine Anfrage vom 16.06.2011 (Drucksache 20/805 vom 24.06.2011) bezüglich der Probleme bei der Einführung des neuen ELViS Systems an der HAW Hamburg gelesen. Ich bin doch etwas verwundert über den Umgang mit öffentlichen Geldern an den Hamburger Hochschulen. Bei der Kürzung von Hochschulmitteln in Höhe von ca. 4,8 Mio. € durch die Hamburger Regierung werden öffentlichwirksam Demonstrationen inszeniert. Viel leiser geht es zu, wenn Projektgeldern in Höhe von 4,5 Mio. € verschwendet werden. Das Projekt muss m.E.n. als Fehlschlag eingeordnet werden, schließlich liegt nach zwei Jahren Projektlaufzeit noch nicht einmal ein Lastenheft mit "realistischen Anforderungen" (Zitat aus der Antwort des Senats) vor. Daher stellen sich für mich zwei Fragen:

1. Wurden Konsequenzen aus dem Projektfehlschlag gezogen (ggf. personelle)?
a. Wenn ja, welche?
b. Wenn nein, warum nicht?

2. Werden Sie sich weiter für dieses Problem engagieren?
a. Wenn ja, wie?
b. Wenn nein, warum nicht?

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Hinckeldeyn,

Studenten, Lehrende und Mitarbeiter der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) warten seit langem auf die Einführung der Campus-Management-Software „CampusNet“ und damit auf die Umsetzung des ELViS-Projektes. Die gestufte Einführung des Hochschulinformationssystem ELViS (Elektronische Verwaltung im Studium) war ab dem 1. Dezember 2010 vorgesehen und sollte die Serviceleistungen rund um Studium und Lehre verbessern.
Statt auf die Integration von existierenden und bereits funktionierenden Lösungen zu setzen, wurden offenkundig nicht realistische Anforderungen an der Campus Management-Software gestellt. Abrücken will die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) von ihrer elektronischen Verwaltung im Studium trotz der Probleme nicht. Aus der Antwort des Senats auf meine Schriftliche Kleine Anfrage 20/805 geht hervor, dass das ELViS-Lastenheft überarbeitet wird. Das ELViS-Projekt wurde bisher aus Studiengebühren (ca. 1,5 Millionen €) und aus Landesmitteln bzw. aus Eigenmitteln der HAW Hamburg (ca. 3 Millionen €) finanziert.
Eine Verbesserung von Studium und Lehre wurde mit diesen 4,5 Millionen € bisher jedenfalls nicht erreicht.
Ich werde mich weiterhin für eine Verbesserung von Studium und Lehre einsetzen.
Ich halte es auch für erforderlich, dass die Hamburger Hochschulen ihre Outsourcing-Strategien gründlich überdenken.

Mit freundlichen Grüßen
Dora Heyenn