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Dieter Steinecke
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Frage von edgar l. •

Frage an Dieter Steinecke von edgar l. bezüglich Umwelt

Da sie den ausstieg aus den atomstrom beschlossen und gleichzeit die förderung der steinkohle in der BRD einstellen wollen und sogar schon machen. durch diese maßemahne werden ca 50 % der ressourcen stromerzeugung gestrichen. nach abschalten der kraftwerke fehlen diese ressourcen

frage an sie: wie wollen sie diese 50% der erzeugung abfangen ohne strom aus frankreich oder anderen ländern zukaufen?

(Quelle rwe)

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Lehmann,

Energie ist aus unserem hoch technisierten Leben nicht mehr wegzudenken. Die Ausrichtung der Energiepolitik gehört zu den Basisentscheidungen für eine Volkswirtschaft und bestimmt in hohem Maße die Entwicklungspotenziale der Zukunft. Sie muss wegen ihrer hohen Investitionskosten langfristig angelegt werden. Für uns als SPD stehen Versorgungssicherheit, Innovationsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz im Mittelpunkt einer modernen Energiepolitik.
Der Ausstieg aus der Atomenergie erfolgt nicht auf einen Schlag, sondern schrittweise bis zum Jahr 2021. In dieser Zeit müssen wir zum einen die erneuerbaren Energien weiter ausbauen und deren Wirkungsgrad erhöhen. Zum anderen ist es aber unablässig, dass wir Energie einsparen und die Effizienz steigern. Nur so können wir in Deutschland einen substantiellen Beitrag für den Klimaschutz leisten und auch den steigenden Preisen für Rohstoffe auf den Weltmärkten begegnen. Den von Ihnen angesprochene Zusammenhang zwischen Förderstopp der Steinkohle in Deutschland und der Versorgung von Energieträgern teile ich nicht. Die Steinkohle wird in Deutschland aus Flözen gefördert, die zum Teil 1000 Meter unter der Erde liegen. Damit ist der Abbau sehr teuer. In anderen Länder, wie Australien zum Beispiel, wird die Steinkohle im Tagebau gefördert. Bei diesem Verfahren lässt sich die Kohle deutlich schneller und günstiger fördern als aus den tief liegenden Flözen in Deutschland. Da lohnt es sich sogar, die Kohle anschließend rund um die Welt zu transportierten. Weitere große Steinkohleimporteure nach Deutschland sind neben Australien die anderen EU-Staaten, Südafrika und die USA. Alle diese Länder sind zuverlässige Partner Deutschlands, so dass die Versorgungssicherheit mit dem Energieträger Steinkohle gesichert ist. Damit ist ein Import von Strom aus Frankreich oder anderen Ländern aufgrund eines Ressourcenmangels nicht zu befürchten.

Bitte gestatten Sie mir noch zum Schluss den Hinweis, dass ich die Verwendung einer Anrede und einer Grußformel für eine schöne Tradition in Mitteleuropa halte.

Mit freundlichen Grüßen
Dieter Steinecke