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Frage von Conny B. •

Frage an David Perteck von Conny B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Perteck,

als Lehrerin interessiert mich: In Hamburg ist die schwarz-grüne Schulreform gescheitert. Was würden Sie in der Bildungspolitik anders machen als die etablierten Parteien?

MfG, Conny Brandt

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrte Frau Brandt,

bei der Thematik der Bildung handelt es sich um eines der wichtigsten Themenfelder für die Zukunft unserer Stadt. Angesichts des bisherigen Hamburger Schulchaos hat in diesem Bereich einzig die ÖDP glaubwürdige und vernünftige Konzepte vorzuweisen.

Zunächst einmal ist das Ergebnis des verbindlichen Volksentscheids zu respektieren. Kinder sollen demnach zunächst weiterhin nach der vierten Grundschulklasse auf weiterführende Stadtteilschulen und Gymnasien wechseln. Wir brauchen sowohl starke Stadtteilschulen, als auch starke Gymnasien bei Erhalt des Elternwahlrechts über die weiterführende Schule.

Als ÖDP setzen wir grundsätzlich auf ein Zwei-Säulen-Modell von Stadtteilschule und Gymnasium mit jeweiliger Möglichkeit des Abiturs. Dabei bleibt auch später die Durchlässigkeit zum Gymnasium gegeben. Zudem soll es eine Weiterentwicklung zum sechsjährigen gemeinsamen Lernen in der Grundschule geben. Die schwarz-grüne Schulreform ist jedoch gescheitert, weil die "grüne" Schulbehörde autoritär, unglaubwürdig und undemokratisch gehandelt hat.

Gerade angesichts der verfehlten Verkürzung des Abiturs am Gymnasium auf 12 Jahre und der vielfältigen organisatorischen Schwierigkeiten mit der neuen Profil-Oberstufe können weitere Veränderungen nur behutsam und langfristig unter wirklicher demokratischer Beteiligung aller Betroffener vonstatten gehen.

Der Schulkrieg der etablierten Parteien muss endlich aufhören! Die Schulformen dürfen nicht mehr gegeneinander ausgespielt werden und Bildungschancen dürfen nicht mehr so stark wie bisher von der sozialen und finanziellen Herkunft abhängen. Bestmögliche Bildungschancen und ganzheitliches Wohl aller Kinder müssen an erster Stelle stehen. Das gemeinsame sechsjährige Lernen kann deshalb bereits jetzt an Hamburger Schulen erprobt werden (sogenannte "Schulversuche"). Darüber muss an den Schulen vor Ort demokratisch entschieden werden.

Schwarz-Grün wollte die sechsjährige Primarschule zwangsweise und autoritär durchsetzen. Und damit ist der Senat dann beim Volksentscheid bekanntlich auf unvorstellbare Weise gescheitert. Dies hat wesentlich zum Rücktritt des Bürgermeisters und zum Bruch der Koalition beigetragen. Schulleitung, Eltern, Lehrer und Schülerschaft können sich jedoch freiwillig für die Erprobung des gemeinsamen sechsjährigen Lernens im Rahmen eine besonderen "Schulversuchs" entscheiden.

Darüber hinaus ist die ÖDP für die Abschaffung von Schulnoten in der Grundsschule. Wichtig sind nämlich vor allem in der Grundschule kleine Klassen und individuelle Betreuung und Förderung der Kinder. Die Abschaffung von Schulnoten kann ein Weg sein, Ängste abzubauen und so den Start in eine zufriedene und erfolgreiche Schullaufbahn zu erleichtern. Das darf freilich nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch in der Grundschule bereits Leistungen und vor allem der nachhaltige Erwerb wichtiger Fähigkeiten erforderlich sind.

Lernen soll Spaß machen und um seiner selbst Willen stattfinden. Dann ist die Motivation am größten. Bildung ist nicht in erster Linie an ökonomischen Interessen auszurichten, sondern ganzheitliche Bildung ist als Selbstzweck und Eröffnung und Erfahrung neuer Möglichkeiten zu verstehen.

An Hamburger Gymnasien sollte grundsätzlich die Wiedereinführung des Abiturs nach Klasse 13 erfolgen. Dabei soll Wahlfreiheit bestehen, nach 12 oder 13 Jahren die Abiturprüfung abzulegen. Schüler entscheiden selbst.

Qualitätsentwicklung des Bildungssystems und ganzheitliches Wohl aller Kinder stehen bei jeder politischen Entscheidung im Vordergrund. Wir kämpfen deshalb glaubwürdig und konsequent für kostenfreie Bildung von der Kita bis zur Hochschule!

Mit freundlichen Grüßen,

David Perteck