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Daniela Schneckenburger
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Frage von Wolfgang S. •

Frage an Daniela Schneckenburger von Wolfgang S. bezüglich Verkehr

Einheitlicher Tarif beim ÖPNV in NRW
Sie beschäftigen sich sicherlich mit diesem Thema. Sicherlich wissen Sie auch, was ein Relationsticket ist. Nach heftigem Suchen findet man etwas darüber, verstehen kann man die ganze Sache aber nicht.

Konkret: Wenn ich mir eine Verbindung von Radevormwald Busbahnhof nach Velbert-Tönisheide raussuche, bekomme ich mehrere Möglichkeiten - was auch richtig ist. Beim VRR (zuständig für Velbert) werden mir keine Preise genannt, beim VRS (zuständig für Radevormwald) kommt für die gleiche Strecke einmal ein Preis von 5,40, einmal von 17 Euro. Grund: ich muss erst mit dem Bus in eine Stadt mit einem Bahnhof fahren, dann mit der Bahn bis zum Bahnhof im Zielgebiet und dann mit dem Bus. Also von Radevormwald über RS-Lennep oder W-Oberbarmen bis W Hbf, dann mit der S 9 bis Velbert-Neviges und dann mit dem Bus 649 nach Tönisheide.
Steige ich in Wuppertal aber direkt in die 649 oder fahre mit dem Schnellbus nach Tönisheide, werden 17 Euro fällig.
Ich habe mich in einer Vorverkaufsstelle erkundigt, dort wusste man nichts vom Relationsticket.
Können Sie nicht dafür sorgen, dass verbraucherfreundliche Tarife rauskommen?
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Schneidewind

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Schneidewind,

fahrgastfreundliche Tarife sind uns von Anfang an ein ernstes Anliegen. Hier hat sich in den letzten Jahren viel getan, aber die von Ihnen gemachte Erfahrung erreicht uns immer wieder in unterschiedlichen Varianten.
Das ÖPNV-Gesetz des Landes hält in seiner heute gültigen Form zur Zusammenarbeit an, mit dem Ziel eines landesweiten Tarifs. Diese Regelungen sind im Entwurf für eine Neufassung des Gesetzes, welches dieses Jahr noch zur Beschlussfassung im Landtag ansteht, noch einmal verschärft worden. Das entspricht auch den inhaltlichen Zielstellungen der rot-grünen Koalitionsvertrages.
Die drei Kooperationsräume in Nordrhein-Westfalen (Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, Zweckverband Nahverkehr Rheinland und Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe) haben ihre jeweils eigene Verbundgeschichte und Herangehensweise an die Tarifgestaltung. Dies machen die Schritte zu einem einheitlichen Landestarif so schwierig. Die Kooperationsräume verhandeln derzeit über eine Ausweitung ihrer "Kragentarife", damit die Übergangsbereiche zwischen den Verbünden größer werden und somit für längere Strecken - jenseits des NRW-Tarifs - nur ein Tarif genutzt werden kann. Würden die Gespräche erfolgreich beendet würden sich sicherlich die Anzahl unerfreulicher Erlebnisse beim Fahrscheinkauf deutlich reduzieren.

Wir bleiben weiter dran an dem Thema.

Mit freundlichen Grüßen

Daniela Schneckenburger