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Frage von Stefan R. •

Frage an Dagmar Freitag von Stefan R. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Freitag,
vielen Dank für Ihre rasche Antwort!

Sie beziehen sich auf das von Stitung Warentest angefertige Resumee. Darf ich Sie hierzu fragen, ob Ihnen auch die erstklassig recherchierten Richtigstellungen bekannt sind, wonach Stiftung Warentest zwar einige nechgewiesene Gesundheits-Einflüsse der Mobilfunkstrahlung korrekt verlinkt hat, aber im Fazit stark missverständliche und als Verharmlosung zu kritisierende Aussagen gemacht hat?
https://www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail&newsid=1453

Wie groß schätzen Sie persönlich die Gefahr ein, dass solche "Resumees" von Bundestagsabgeordneten ernst genommen und als Entscheidungsgrundlage herangezogen werden, wenn die technischen Details nicht gelesen werden und stattdessen nur den Resumees der industrie-nahen Vereinigungen vertraut wird ?

Sogar das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bezieht sich auf die "International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection" (ICNIRP), einen privaten Verein, der seine Mitglieder selber rekrutiert und Fachleute mit abweichenden Meinungen ausschließt.
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/elektrosmog-europa-ignoriert-moegliches-krebsrisiko-von-5g/23855700.html
Stimmen Sie mir zu, dass es dringend erforderlich ist, auch die wichtigsten Kritiker und Ärzte als Informationsquellen ernst zu nehmen? Wenn ja, sehen SIe hierzu Möglichkeiten?

Schädigungen wurden weit unterhalb unserer Grenzwerte nachgewiesen,
http://www.aerzte-und-mobilfunk.eu/ausgewaehlte-studien/mobilfunk-grenzwerte-gesundheit-risiko-vorsorgewerte/
Unsere Belastungen liegen aber NOCH unter einem Zehntausendstel unserer geltenden Grenzwerte (Leistungsdichte, nahezu allerorts, Intensivnutzer ausgenommen).
www.informationszentrum-mobilfunk.de/sites/default/files/medien/izmf_messbroschuere_2015_screen.pdf (S.6) .
Legt dies nicht einen bedenklichen Zuwachs der Risiken nahe, wenn unsere Grenzwerte beim Ausbau weiter ausgenutzt werden?

Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr R.,

vielen Dank für Ihre erneute Zuschrift. Meine Position, mit der Sie offensichtlich nicht einverstanden sind, habe ich Ihnen bereits ausführlich in meiner letzten Antwort an Sie vom 16.09.2019 dargelegt.

Auf abgeordnetenwatch.de konnte ich sehen, dass Sie auch zahlreiche andere Bundestagsabgeordnete der SPD-Fraktion und anderer Fraktionen bezüglich des Themas 5G-Netzausbau angeschrieben haben. Wie Sie u.a. der Antwort meines Fraktionskollegen Gustav Herzog entnehmen konnten, hat Herr Herzog als Berichterstatter für digitale Infrastruktur der SPD-Bundestagsfraktion eine Fachgesprächsreihe zu der Frage gesundheitlicher und ökologischer Auswirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder durch Mobilfunk in die Wege geleitet.

Dort werden gemeinsam mit fachlich zuständigen Berichterstattern aus den Arbeitsgruppen Gesundheit, Umwelt und Naturschutz, Bildung und Forschung und Arbeit und Soziales der SPD-Bundestagsfraktion in den kommenden Monaten Sachverständige aus verschiedenen Bereichen eingeladen und angehört. Vorgesehen sind Fachgespräche mit Vertreterinnen und Vertretern aus Ministerien und Bundesbehörden, Geräteherstellern und Mobilfunkunternehmen, Wissenschaft und Forschung, Bürgerinitiativen und Umweltverbänden sowie Gewerkschaften.

Ziel der Gesprächsreihe ist es, auf breiter Basis eine Expertise zu dem Thema zusammenzutragen, diese einer umfassenden Betrachtung zu unterziehen und mit allen Beteiligten zu diskutieren. Damit soll anschließend eine Entscheidungsgrundlage erarbeitet werden, wie mit der zu erwartenden Zunahme elektromagnetischer Felder im Alltag der Menschen umzugehen ist.

Mit freundlichen Grüßen

Dagmar Freitag