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Frage von Uwe T. •

Frage an Dagmar Freitag von Uwe T. bezüglich Gesundheit

Guten Tag Frau Freitag,

ich möchte Ihre Meinung mal zum Thema Künstliche Befruchtung erfahren. Wie ich vor ein Paar Tagen gelesen habe werden bei ungewollten Schwangerschaften (Prostituierte) die abbrüche von den Krankenkassen bzw. vom Staat zu 100 % bezahlt.
Wer allerdings Kinder bekommen möchte und dies auf natürlichem weg nicht möglich ist müssen mindestens 50 % der Kosten selber tragen.
Wer normal Arbeitende Mensch kann sich dies leisten ??
Wieso wird in der heutigen Zeit wo Kinder fehlen und die Geburtenrate sinkt da nicht was gegen unternommen ??
Im übrigen wurde bis zur großen Gesundheitsrefom dies komplett von den Krankenkassen übernommen. Die übrigens von Ihrer Partei vorgenommen wurde !!

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Töbermann,

vielen Dank für Ihren Eintrag vom 14.7.09 zum Thema der Künstlichen Befruchtung.

Sie sprechen die niedrigen Geburtenraten in Deutschland an und fragen nach, warum die Leistungen der Künstlichen Befruchtung nur zu 50% von den Krankenkassen übernommen werden, während die von Schwangerschaftsabbrüchen aber zu 100% von den „Krankenkassen bzw. vom Staat“, wie sie schreiben, finanziert werden.

Wir müssen genau differenzieren: Schwangerschaftsabbrüche werden nur in Ausnahmefällen, nämlich wenn die betroffenen Frauen sich einen Abbruch nachweislich nicht leisten können, bezahlt – und zwar vom Staat. Die Kosten werden zwar zunächst von den Krankenkassen getragen, müssen dann aber von den Ländern erstattet werden, da ein medizinisch nicht notwendiger Schwangerschaftsabbruch keine Krankheit darstellt.

Im übrigen war der Beschluss im Rahmen der Gesundheitsreform, die Leistungen der Künstlichen Befruchtung nur noch zu 50% durch die Krankenkassen zu finanzieren, der Kompromiss einer interfraktionellen Arbeitsgruppe (und keinesfalls nur von der SPD). Neben unserer Position (wir konnten uns eine Finanzierung durch die Solidargemeinschaft vorstellen), gab es auch die Auffassung, Kinderlosigkeit als Krankheit zu definieren und eine weitere Meinung, nämlich dass es zu Lasten von Dritten keinen Anspruch auf leibliche Kinder geben solle.

Freundliche Grüße

Dagmar Freitag