Dagmar Dewald
ÖDP
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Frage von Heinz E. •

Frage an Dagmar Dewald von Heinz E. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Dewald,

bitte teilen Sie mit, ob und wie Sie Ihren Einfluss zur Erreichung der einzelnen Ziele (hier: Kurzfassung) in Ihrem möglicherweise künftigen politischen Wirkungsbereich geltend machen wollen - vielen Dank – Der Arbeitskreis Elektrosmog Agenda 21 Würzburg

1. Aufklärungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen - vor allem in Schulen.
2. Aufklärung der Bevölkerung über mögliche Gesundheitsgefährdungen durch kabellose Funktechnologien.
3. Genehmigungspflicht für alle Mobilfunksendeanlagen; keine Anlagen im Umfeld von Kindergärten, Schulen, Altenheimen und Krankenhäusern sowie anderen sensiblen Bereichen.
4. Keine Errichtung und Installation von weiteren Mobilfunksendeanlagen sowie keine Aufrüstung bestehender Einrichtungen, weil das Angebot besonders auf die Käuferschicht der Kinder und Jugendlichen abzielt.
5. Reduzierung und Minimierung der Leistung von Mobilfunksendeanlagen auf das erforderliche Mindestmaß.
6. Entwicklung einer Mensch, Tier und Umwelt schonenden, durch unabhängige Wissenschaftler nachgewiesenen ungefährlichen Elektro- und Mobilfunktechnologie.
7. Neufestsetzung der Grenzwerte nach baubiologischen Richtwerten für den Schlaf - und Arbeitsbereich.
8. Beweislastumkehr
9. Verbot der Betriebsbereitschaft von Mobilfunktelefonen und vergleichbaren Technologien in öffentlichen Verkehrsmitteln, Gebäuden und Veranstaltungsräumen.
10. Meldepflicht der Immobilieneigentümer über Besitz und Betrieb einer funktechnischen Einrichtung.
11. Förderung und Durchsetzung einer Industrie unabhängigen Forschung, deren wissenschaftliche Studien bei der Errichtung, dem Betrieb und der Weiterentwicklung dieser Technologie berücksichtigt werden.
12. Amtliche medizinische, technische, biologische Untersuchungen und Studien bei signifikanten Häufungen von Krankheits- und Todesfällen ggf. Abschaltung der Technologie.
13. Haftung des Betreibers und des Grundstückseigentümers – Nachweis des Versicherungsschutzes.

Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Erhardt,

die ÖDP nimmt die Gefahr des Elektrosmogs schon seit langem ernst. Unser Bundesvorsitzender, Prof. Buchner, ist als Naturwissenschaftler Experte auf diesem Gebiet und bereist Deutschland mit Vorträgen zu diesem Thema. So war Herr Buchner vor einigen Monaten zu Gast der Würzburger ÖDP. Die Würzburger ÖDP ist aktiv im Aktionsbündnis Elektrosmog, der allmonatlich für jedermann zugänglich einen Stammtisch mit Experten anbietet. Dort leisten wir Aufklärungsarbeit und beraten Betroffene.

Ich persönlich verzichte aus Überzeugung auf jegliche Funkeinrichtungen, da sie mir entbehrlich sind.

Einige Ihrer Fragen setzen die Erkenntnis und den politischen Willen der Verantwortlichen zu einer Veränderung voraus. Die unsichtbare Gefahr der Funkwelt wird aber weitgehend ignoriert. So setzen die Ökodemokraten vor allem auf Überzeugungsarbeit. Eine Stimme im Landtag wird uns auch in dieser Frage hoffentlich bald nun mehr Gehör verschaffen. Als die ÖDP die DSL-Versorgung auf dem Land durch den Ausbau des leistungsstärkeren, gesundheitsfreundlichen und sichereren Kabelnetzes forderte, haben die anderen Parteien geschlafen. Stattdessen kommt nun meist das zunächst billigere Verfahren zum Zug, und das ist der Funk ...

Zu Ihren Fragen im einzelnen, vor allem bezüglich des "ob" (das "wie" richtet sich nach dem politischen Einfluss der ÖDP):

1. Aufklärung Kinder: Bei der Medienaufklärung sollte es um den vernünftigen Einsatz und um die Grenzen und Gefahren der Technik gehen. Wir plädieren zudem für ein Handy-Verbot an Schulen und Kindergärten, weil Kinder besonders empfindlich auf Strahlung reagieren.

2. Bevölkerungsaufklärung: hier sind wir in unserem Rahmen sehr aktiv (s. oben). Wenn Erwachsene mehr wüssten, würden sie ihren Kindern sicherlich nicht so bedenkenlos Handys bereitstellen.

3. Genehmigungspflicht (sollte selbstverständlich sein!), keine Funkanlagen in sensiblen Bereichen: volle Unterstützung, am besten gar nicht in Wohngebieten! Wir haben gegen einen Mobilfunkmast in der Nähe eines Kindergartens und zweier Schulen gekämpft. Öffentlicher Druck bewirkt bei einigen Hausbesitzern Rückzieher. Leider nicht bei allen. Hier greift die Gesetzgebung nicht.

4. Keine neuen Masten, keine Aufrüstung: Ob das durchsetzbar ist? Wir können nicht die Nutzung vorschreiben, nur aufklären, die Sendeanlagen besser aufeinander abstimmen und strahlungsärmere Technologien fördern.

5. Reduzierung/Minimierung auf Mindestmaß: Vor allem müssen alle Sendeanlagen erfasst und sinnvoll aufeinander abgestimmt sein. Das ist die Voraussetzung dafür, das erforderliche Mindestmaß zu ermitteln.

6. Entwicklung schonenderer Technologien: Es gibt tatsächlich eine gesundheitsverträgliche, wesentlich strahlungsärmere Technologie, die aber bis dato nicht vorangetrieben wird. Warum, weiß ich momentan nicht zu sagen. Natürlich ist die ÖDP für die intensive Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet. Dass der Industrie auch daran gelegen sein sollte, dafür muss die Politik sorgen.

7. Grenzwerte nach baubiologischen Richtwerten: Ja; das dem Menschen Bekömmliche muss seriös ermittelt werden. Die momentanen Grenzwerte sind zu hoch angesetzt.

8. Beweislastumkehr: auf jeden Fall - dann hätten wir schon viel gewonnen!

9. Verbot Mobilfunk in öffentlichen Gebäuden etc.: Wir wollen eine Verbot von Mobiltelefonen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Das halten wir auch für durchsetzbar. Öffentliche Gebäude und Veranstaltungsräume - wahrscheinlich schwierig durchzusetzen.

10. Meldepflicht: Meinen Sie mit "funktechnischer Einrichtung" Sendeanlagen? - Dann ja. Notwendig ist nach der Genehmigung die Meldung und dann die Eintragung in ein Verzeichnis zwecks Abstimmung der Anlagen aufeinander.

11. Förderung industrieunabhängiger Forschung: Ja. Ignoranz und interessengeleitete Blindheit können so am besten überwunden werden.

12. Amtliche Untersuchung bei Häufung Krankheit/Tod: Ja; als Grundlage dafür ist auch eine unabhängige Forschung nötig. Gegebenenfalls abschalten: das ist nichts anderes als die folgerichtige Konsequenz!

13. Haftung und Versicherungsschutz: das wäre sicher eine praktikable Lösung, um leichtsinnigen, am schnellen Profit orientierten Wildwuchs bei der Errichtung von Sendeanlagen einzudämmen.

Mit besten Grüßen

Dagmar Dewald