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Claudia Tausend
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Frage von Carlo B. •

Frage an Claudia Tausend von Carlo B. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrte Frau Tausend

Ein Mindestlohn von 8,50€ wäre selbstverständlich klasse, aber für Menschen die in München leben bedeutet das meistens immer noch auf Sozialleistungen angewiesen zu sein! Die kosten für Miete, Energie und Öffentlichen Verkehrsmittel in München sind teilweise Astronomisch, ein Renter/in die auf Grund von kleiner Renten auf Grundsicherung angewiesen sind, werden in München so gut wie von jedem öffentlichen Leben ausgeschlossen! Denken Sie nicht das eine Grundrente die über den Alg2 Satz liegt sinnvoll wäre ? Wenn du Arm bist und alles alte E- Geräte besitzt und kein Geld übrig ist für Verbrauchärmere Elektrogeräte ( Kühlschrank, Waschmaschine und Fernseher ) trifft dich die massive erhöhung des Strompreises noch härter als andere !Wie kann man Älteren und Kranken ein Menschenwürdiges Leben ermöglichen ohne gleich als Sozialschmarotzer tituliert zu werden ?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Blum,

Sie haben vollkommen Recht. Genauso wie Sie, halten die meisten Deutschen das derzeitige Rentensystem für ungerecht. Das zeigen auch Umfragen. Demnach sind mehr als Zwei Drittel aller Bundesbürger mit der aktuellen Regelung unzufrieden. Die Mehrheit will eine steuerfinanzierte Grundrente.

Wer langjährig der gesetzlichen Rentenversicherung angehört und Beiträge gezahlt hat, muss eine Rente deutlich oberhalb der derzeitigen Grundsicherung erhalten. Parallel zu einem gesetzlichen Mindestlohn werden wir deshalb eine Solidarrente einführen, das heißt eine steuerfinanzierte Grundrente. In den Steuertopf für die Grundrente sollen nicht nur Beschäftigte, sondern alle Bürger einzahlen. Sie sorgt dafür, dass für langjährig Versicherte (30 Beitragsjahre / 40 Versicherungsjahre) die Rente nicht unter 850 Euro liegt. Wer diese Solidarrente in Höhe von mindestens 850 Euro durch die Höherwertung der Zeiten der Arbeitslosigkeit und der Beschäftigungszeiten im Niedriglohnsektor innerhalb der gesetzlichen Rentenversicherung nicht erreicht, erhält diesen Betrag innerhalb einer zweiten Säule der Grundsicherung, bei der eine Bedürftigkeitsprüfung erfolgt. Zur Solidarrente zählt auch, familienbedingte Erwerbsverläufe in der Alterssicherung besser abzubilden.

In München stockt die Stadt übrigens seit dem 1. Juli 2008 den Regelsatz im SGB XII für Menschen, die im Alter oder durch Erwerbsunfähigkeit von Armut betroffen sind, freiwillig um 20 Euro im Monat auf derzeit 402 Euro auf.
Für diese freiwillige Leistung bringt die Stadt jedes Jahr 4.6 Millionen Euro auf. Und auch die Stadtwerke München bieten Haushalten, die alte Elektrogeräte gegen modernere und verbrauchsärmere Geräte austauschen wollen, Unterstützung an.

Herzliche Grüße,

Claudia Tausend

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