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Frage von Sandra L. •

Frage an Christoph Matschie von Sandra L. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Christoph Matschie,

leider richte ich meine Frage nun recht spät an Sie. Trotz alldem, ist es mir ein großes Anliegen und Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit auf die ökologischen Landschaftspflege Betriebe / Schäfer richten, wohlwissend, dass Frau Julia Klöckner in diesem Fall erste Ansprechpartnerin wäre. Trotzdem darf es auch Sie interessieren, dass die Berufssparte der Schäfer vom wirtschaftlichen Aussterben bedroht ist. Betriebsübergaben an Nachfolger, Neugründungen sind nicht möglich, solange für den selbständigen Schäfer eine 70 Stunden-Woche gilt, der rechnerische Stundenlohn sehr häufig niemals den gesetzlichen Mindestlohn erreicht und die administrativen Anforderungen mittlerweile unverhältnismäßig erscheinen. Von 2010 bis 2016 ist die Zahl der Betriebe mit mehr als 320 Muttertieren um 13 % auf einen Stand von 989 gesunken.

Damit das Betriebesterben ein Ende hat, bitten die Schäfer um kurzfristige Hilfe durch Zahlung einer Weidetierprämie, die außer in Deutschland überall in der EU gezahlt wird. Dem offenen Brief des Berufsverbandes können Sie alle Daten und Fakten entnehmen.

https://www.berufsschaefer.de/files/73/180327-berufsschaefer-weidetierpraeme-offenerbrief-cducsu-fin.pdf

Mich interessiert, wie Sie am Donnerstag den 28.06.18 im Bundestag zur Weidetierprämie abstimmen?

Gern können Sie unseren kleinen Familienbetrieb auch einmal besuchen und sich einen Eindruck von unserer Arbeit und Engagement machen.
Wir würden uns auf jedem Fall freuen.

In Erwartung auf Ihre Antwort, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen.

S. L.
"Landschaftspfleger mit Biss"

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau L.,

für die SPD-Fraktion ist die Weidetierhaltung aus ökologischen, kulturellen und sozialen Gründen und auch zum Erhalt der Artenvielfalt und Kulturlandschaft unabdingbar. Allerdings ist die wirtschaftliche Lage vieler Schaf- und Ziegenhalter seit langer Zeit schwierig. Jetzt zusätzlich nötige Herdenschutzmaßnahmen machen den Schäfern zu schaffen. Sie brauchen finanzielle Unterstützung, auch, weil sie häufig nicht über eigene Flächen verfügen und deshalb keine EU-Agrarsubventionen bekommen. Denn dieses System zahlt Prämien für den Besitz von Eigentum beziehungsweise landwirtschaftlichen Flächen aus. Die SPD-Fraktion will den Schäfern helfen – öffentliches Geld für öffentliche Leistungen.

Die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten haben beim Koalitionspartner deshalb für eine Schaf- und Ziegenprämie geworben. Hier konnten wir Rahmen eines neuen „Bundesprogramms Wolf“ Wanderschäfer mit 40 Euro pro Tier unterstützen, um Maßnahmen zum Schutz vor dem Wolf treffen zu können. Die SPD-Fraktion konnte in dem Antrag einen Prüfauftrag durchsetzen, „wie mit Blick auf die ökologischen Leistungen der Wanderschäferei eine bessere Unterstützung für diesen Berufsstand geleistet werden kann“. Leider konnten wir nur einen Prüfauftrag durchsetzen, werden uns aber weiterhin für die Weidetierprämie stark machen.

Sehr gern würde ich mir Ihren Familienbetrieb anschauen. Mein Büro wird sich mit Ihnen in Verbindung setzen.

Mit freundlichen Grüßen

Christoph Matschie