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Christine Negele
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Frage von Lisa S. •

Frage an Christine Negele von Lisa S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Negele,

ich bin 18 Jahre alt, besuche eine Berufsfachschule und darf nun zum ersten Mal wählen. Da ich mich bisher noch nicht viel mit Politik beschäftigt habe, bitte ich Sie um eine kurze Auskunft, welche Punkte in Ihrem Wahlprogramm für Erstwähler interessant sind. Warum soll ich Ihrer Meinung nach Ihnen meine Stimme geben?

Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen
Lisa Steininger

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Steininger,

Da Sie die Regelschule noch nicht lange hinter sich haben, kennen Sie ja die Auswirkungen einer verfehlten Schulpolitik mit großen Klassen in engen Räumen, zu wenig Lehrer/innen, Unterrichtsausfall, fehlenden Schulsozialarbeitern und immer weniger Unterrichtsstunden in kreativen Fächern und Sport.
Das Bildungssystem ist die erste Großbaustelle auf die ich mich stürzen will, weil nach meiner Meinung jeder Mensch ein Grundrecht auf die beste Bildung gemäß seiner Fähigkeiten hat, um eine faire Zukunftschance zu haben, und in Bayern die Bildungschancen vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Ich weiß ja nicht auf welche Berufsfachschule Sie gehen, aber Sie haben als junge Frau sicher die berechtigte Vorstellung später das selbe Gehalt wie ihre männlichen Kollegen zu bekommen.
Leider sieht die Realität für uns Frauen erschreckend anders aus. Die durchschnittliche Lohndifferenz zwischen den Löhnen von Frauen und Männern liegt bei 23 %. Damit sind wir die drittletzten in Europa wo die Lohndifferenz im Schnitt bei 15 % liegt, noch ungerechter werden Frauen nur in Zypern und Slowenien bezahlt. Deswegen ist für mich Gleichstellungspolitik ein aktueller und wichtiger Schwerpunkt. Ich will unter anderem ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft durchsetzen und kämpfe für die Einführung eines Mindestlohnes der auch hauptsächlich den Frauen zu Gute käme.
Der dritte Schwerpunkt für den ich mich einsetze ist die öffentliche Daseinsvorsorge. Das heißt, dass ich gegen die Privatisierung wichtiger Bestandteile unseres Lebens bin. Zu allererst natürlich beim Wasser, das ein Grundnahrungsmittel ist. Aber auch Energie und Verkehr gehören in öffentliche Hand und dürfen genauso wenig wie kommunale Krankenhäuser an Konsortien verkauft werden, denen es nicht um die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung sondern um ihre Gewinne geht. Ich hoffe ich konnte Sie überzeugen.

Mit freundlichen Grüßen
Christine Negele