Christiane Lüst
ÖDP
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Frage von Burkhard G. •

Frage an Christiane Lüst von Burkhard G. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrte Frau Lüst,

wie stehen Sie

- zum Bau des Südrings (Ausbau der A 99 von der A 96 zur A 8)?

- zum Ausbau des Sonderflughafens Oberpfaffenhofen zu einem Flughafen für "qualifizierten Geschäftsreiseflugverkehr" sowie Taxiluft- und Hubschrauberverkehr?

Mit freundlichen Grüßen

Burkhard Gagzow

Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Gagzow,

wie es ja bekannt ist setze ich mich seit vielen vielen Jahren gegen den Bau des Südrings ein, habe auch schon Informationsveranstaltungen etc. dazu organisiert, um Alternativen zu propagieren und rechtzeitig den Widerstand zu stärken. Es macht keinen Sinn durch den Ausbau weiterer Straßen - vor allem in der Größenordnung und Dimension durch unser Fünfseenland - noch mehr Umwelt zu zerstören und vor allem immer mehr Verkehr anzuziehen. Im selben Atemzug werden Zugverbindungen abgebaut und der Service der Bahn nimmt drastisch ab ...und Projekte wie eine Stadtumlandbahn oder andere vernünftige Alternativen werden in die Schublade geschoben.

Ebenso in Sachen Sonderflughafen Oberpfaffenhofen - auch hier muß der statuts quo belassen, eine Ausweitung in jedem Fall verhindert werden. Statt Taxiluftverkehr sollte alternativ der "Taxilandverkehr" ausgebaut werden, sprich die öffentlichen Verbindungen u. a. im Landkreis Starnberg, vor allem die Querverbindungen. Alleine schon in Sachen Klimaschutz aber auch zum Schutz von Landschaft und Bewohnern des Fünfseenlandes ist das unabdingbar. Über eine langsame Aufweichung von vorhandenen Regelungen dürfen wir uns nicht durch das Hintertürchen mehr und mehr vor vollendete Tatsachen stellen lassen, die dann nicht mehr rückgängig zu machen sind. Demokratie heißt ursprünglich eigentlich, dass man sich solange berät, bis auch die Minderheit mit der gefundenen Lösung leben kann - hier handelt es sich noch dazu um die Mehrheit der Bürger, dessen Willen eindeutig dagegen ist.

Dazu wäre vielleicht noch anzufügen, dass die Bürger genau schauen sollen, welche Parteien wirklich welche Interessen und vor allem ihre Interessen vertreten - auch in Sachen Flughafen.
Am Beispiel GEntechnik gesprochen - 80 % der Bürger sind angeblich gegen Gentechnik im Essen - und die Mehrheit wählt trotzdem eine Partei, die immer noch ein Verbot der Gentechnik in Bayern verhindert. So wird "Bürgerwille" sich politisch nicht durchsetzen können und die mehrheitlich gewählten Parteien sagen dann natürlich mit Recht "Ja, die Bürger haben es ja so haben wollen, sonst hätten sie uns nicht gewählt" - da gilt es wirklich genau hinzuschauen - auch in Sachen Autobahnsüdring und Flughafen.

Mit freundlichen Grüssen,

Christiane Lüst