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Christian Maaß
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Frage von Heinz P. •

Frage an Christian Maaß von Heinz P. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Verkehr - Gigaliner - Gesamtverkehrskonzept für den Süderelberaum

Nachdem die Verkehrsministerkonferenz im Oktober 2007 die Zulassung der Riesen-Lkw mehrheitlich abgelehnt hat und festgelegt hatte, dass es auch keine weiteren Modellversuche mit diesen Giganten auf deutschen Straßen geben wird, hat nun Thüringen klamm heimlich der Lkw-Lobby nachgegeben und einen erneuten zwölfmonatigen Test zugelassen. In was für einem Land leben wir eigentlich, wo sinnvolle Mehrheitsbeschlüsse von Einzelinteressenten derart leicht umgestoßen werden können? Es sind bereits genug Untersuchungen und Erfahrungsberichte durchgeführt worden, die überwiegend die Nachteile dieser Kolosse auf bundesdeutschen Straßen nachgewiesen haben.

Wie wollen Sie den Verkehrsinfarkt im Süderelberaum ohne A 26 verhindern?

Höflich bitte ich Sie mir noch vor dem Wahltermin eine eindeutige Aussage zu diesem Thema zukommen zu lassen.

Mit freundlichen Grüßen
Heinz Potyka
www.b73-verkehr.de.tl

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Potyka,

Zu Ihren beiden Fragen.

1. "Gigaliner":

Das Interesse der Speditionen am Einsatz von Gigalinern, XXL-Trucks, oder wie auch immer die Modelle heißen sollen, ist extrem groß, weil dadurch offenbar größere Profite erwirtschaftet werden sollen. Deswegen werden auch nach gefällten Beschlüssen weiterhin Versuche unternommen, diese Beschlüsse zu unterlaufen oder aufzuheben. Das muss verhindert werden, insbesondere aus Gründen der Verkehrssicherheit.

2. Verkehrskonzept Süderelbe

Aus einer Studie von SSP-Consult geht hervor, dass die A 26 insgesamt 16.000 Kfz / Tag mehr in den Raum lenkt, als wenn keine A 26 gebaut wird. Diese 16.000 Kfz werden dann natürlich auch an anderen Stellen wieder Aus- oder sogar Neubaubedarfe von Straßen hervorrufen. Außerdem geht aus eben dieser Studie auch hervor, dass die Entlastung der B 73 durch die geplante A 26 sich zum heutigen Stand in sehr engen Grenzen (nämlich nur ca. 2.500 Kfz/Tag) bewegt. Die wirklich konsequenten Alternativen bestehen darin,

· den Schienen- und Busverkehr weiter zu stärken (wie z.B. mit der S-Bahn nach Stade geschehen, die sich hervorragender Nachfrage erfreut, die aber wahrscheinlich mit der A 26 wieder einbrechen wird),

· den Güterverkehr möglichst auf die Schiene zu verlagern und die Schienen dafür mit wirksamen Lärmschutzmaßnahmen zu versehen,

· Mautausweichverkehre durch Ausdehnung der Lkw-Maut z.B. auf die B 73 zu verringern.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Maaß