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Christian Lindner
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Frage von Melvin S. •

Frage an Christian Lindner von Melvin S. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Lindner,

Ich wollte ihre Meinung zur aktuellen Bildungslage wissen, ich finde die Schulen sind zwar nicht schlecht, jedoch sind sie auch nicht gut. Viele Schulen in Nordrhein-Westfalen sind Denkmal geschützt,was ich wirklich als schlecht erachte, da so die Erneuerung von Schulen scheitert. Zum Beispiel wenn die Fassaden kaputt sind usw.
Ein weiteres Thema, welches ich wissen wollte ist wie sie zur aktuellen Lage der Schüler innerhalb Deutschlands stehen, also wie sie die Digitalisierung bis jetzt finden. Finden sie das die 6 Milliarden Euro, welches Herr Scholz vorschlägt gut, oder finden sie, dass die 6 Milliarden im Jahr zu wenig sind für ganz Deutschland und da bräuchten wir mehr. Wie wollen sie die Schulen erneuern, also welche Technischen Mittel wollen sie in die Schule integrieren?
Ich finde man braucht nicht ein Tablet oder so für jeden sondern man sollte es step by step machen. Ich würde vorschlagen, dass man zuerst mit White Boards anfängt, da man die alten Tafeln nun wirklich nicht mehr bräuchte. Man sollte nicht auf die alten Tafeln setzen sondern eher auf White Boards. Danach vielleicht 15 Computer in eine Klasse mit 30 Leuten, dass man Partnerarbeit im Unterricht macht, und somit mehr Sozialenkontakt hat.
Dann noch eine Frage und zwar, wenn sie finden, dass das was ich vorschlage eigentlich gut ist, wie wollen sie die Finanziellen Mittel nehmen? Also nicht nochmal extra was ausgeben, sondern wo würden sie Geld weg nehmen, da sie finden, dass dort schon Genug Geld investiert wird ab x( Summe)

Dankeschön schon mal im voraus und noch einen schönen Tag, wünscht ihnen
Melvin Schulz

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr S.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre wirklich interessanten Anregungen, die ich gerne an den zuständigen Arbeitskreis meiner Fraktion weiterleite.

Unser Ziel ist, dass die Schülerinnen und Schüler in Deutschland in den besten Schulen der Welt unterrichtet werden. Mit einem Flickenteppich aus 16 Schulsystemen in den verschiedenen Bundesländern sind wir aber international nicht mehr konkurrenzfähig. Unsere Schülerinnen und Schüler stehen nicht mehr nur im Wettbewerb mit jungen Menschen aus anderen Bundesländern, sondern mit gut ausgebildeten Schülerinnen und Schülern aus der ganzen Welt. Bildung ist für uns eine nationale Kernaufgabe. Bund und Länder sollen deshalb in der Schulpolitik besser zusammenarbeiten. Den Bund wollen wir dabei stärker in die finanzielle und koordinierende Verantwortung nehmen. Dazu wollen wir das Grundgesetz ändern und mehr Bundesmittel für die Modernisierung der Schulen zur Verfügung stellen.

Wir Freie Demokraten schlagen vor, in den nächsten fünf Jahren pro Schüler zusätzlich insgesamt 1.000 Euro für Technik und Modernisierung zu investieren. Neue Technologien und Methoden bieten Raum für Kreativität und Neugier und werden immer wichtiger für spätere Berufe. Um diese Chancen zu nutzen, brauchen Kinder Anleitung in Schulen mit entsprechender Ausstattung. Die technische Aufrüstung unserer Schulen erfordert eine finanzielle Kraftanstrengung. Deshalb streben wir Freie Demokraten einen Staatsvertrag zwischen Bund und Ländern an, der den Ausbau der digitalen Infrastruktur regelt. Dafür sollen Anreize für die kommunalen Träger der Schulen geschaffen werden, um durch den Ausbau digitaler Infrastrukturen die Integration der digitalen Bildung voranzutreiben. Die Länder werden dafür in die Pflicht genommen, die digitale Bildung als festen Bestandteil in der Lehreraus- und Weiterbildung zu verankern und die Lehrerinnen und Lehrer fit zu machen im Umgang mit und beim Einsatz neuer digitaler Medien.

Die Große Koalition lässt bedauerlicherweise die Chance verstreichen, mit Entlastungen und Investitionen unser Land auch in der Bildung fit für die 2020er-Jahre zu machen. Vor allem jetzt wären öffentliche Investitionen u.a. in Bildung, Digitalisierung und Infrastruktur notwendig. Die vom Bundesfinanzminister Olaf Scholz geplante Abkehr von größeren Investitionen ist deshalb nicht nur das Brechen des Versprechens der GroKo, sondern gefährdet auch die Zukunft Deutschlands.

Aufgrund der derzeit niedrigen Zinsen und guten wirtschaftlichen Lage, muss gerade jetzt investiert werden. Wenn Geld für aufgeblähte Ministerien, zusätzliche Subventionen und "Progrämmchen" vorhanden ist, dann erst Recht für wichtige Zukunftsinvestitionen in Bildung und Digitalisierung.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und sende beste Grüße.
Ihr Christian Lindner

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