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Cem Özdemir
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Frage von Frank F. •

Frage an Cem Özdemir von Frank F. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Özdemir,

ich habe die Diskussion bezüglich der Umweltverschmutzung durch Plastikabfälle mit großen Interesse verfolgt. Mich ärgert es besonders, das Sie es nicht schaffen Mikroplastik-Partikel in der Kosmetik speziell in Peeling, Duschgel, Shampoo zu verbieten?

Gibt es bei Ihnen, in der Partei diesbezüglich Forderungen diese Zusatzstoffe zu verbieten?

Mit freundlichen Gruß
F. F.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr F.,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Das Thema Umweltverschmutzung durch Plastikabfälle ist uns Grünen, aber auch mir ganz persönlich ein wichtiges Anliegen. Die Dimension des Problems ist global, denn Plastikmüll ist selbst an den entlegensten Orten unseres Planeten zu finden. So wurde jüngst sogar im Mariannengraben, dem tiefsten Punkt unserer Erde, Plastikmüll entdeckt (Spiegel Online berichtete: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/marianengraben-forscher-taucht-10-928-meter-tief-und-findet-plastiktuete-a-1267275.html).

Im Bundestag haben wir Grünen deswegen ganz konkrete Initiativen zur Eindämmung der Plastikflut ergriffen, während die Bundesregierung bei dem Thema untätig bleibt. Unseren Fraktionsbeschluss „Grüner Aktionsplan gegen Plastikmüll“ befasst sich dabei explizit auch mit dem Thema Mikroplastik (s. Punkt 6, Website der Grünen Bundestagsfraktion: https://www.gruene-bundestag.de/files/beschluesse/180925-Fraktionsbeschluss_Plastikmu__ll.pdf).

Die zunehmende Verschmutzung unserer Umwelt durch Mikroplastik kann zur Gesundheitsgefahr für Mensch und Tier werden. In Deutschland wird Mikroplastik inzwischen fast Flächendeckend in Flüssen und Böden nachgewiesen. Über Nahrung oder Verpackungen nehmen wir dieses in uns auf. Wissenschaftlich nachgewiesene Folgen sind unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen und hormonelle Veränderungen. Deswegen wollen wir Einträge von Mikroplastik in unsere Umwelt stoppen. Wir fordern, dass die Bundesregierung dem Vorbild Schwedens folgt und Mikroplastik in Kosmetika und Körperpflegeprodukten verbietet. Ein solches Verbot muss sowohl feste Plastikpartikel als auch flüssige oder wachsartige Kunststoffe umfassen. Darüber hinaus Fordern wir Verbesserungen bei der Mülltrennung, die Stärkung von Mehrweg-Systemen und wollen die Forschung zur Auswirkung von Mikroplastik auf Umwelt und Gesundheit fördern.

Wie eingangs beschrieben, handelt es sich bei der Umweltverschmutzung durch (Mikro-)Plastikabfälle um ein globales Problem. Deswegen bedarf es gemeinsamer Anstrengungen aller Staaten, um zu einer nachhaltigen Lösung zu kommen. Weitere Informationen zu unserem Ziel eines globalen Plastik-Vermeidungs-Abkommens finden Sie auf unserer Website unter https://www.gruene-bundestag.de/themen/plastik

Bleiben Sie weiter so engagiert bei diesem wichtigen Thema!

Mit herzlichen Grüßen
Cem Özdemir

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