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Frage von Jörn D. •

Frage an Caren Marks von Jörn D. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Marks,

ich würde gerne die Entscheidung über den Kauf von produzierten Gütern (Auto, Haushaltsgeräte etc.) unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten vornehmen. Jedoch wird der ökologische Aspekt meistens nur durch die Angabe des Verbrauchs des Gutes (Liter Benzin, Watt) angegeben. Die evtl. viel höheren ökologischen Herstellungskosten werden dabei ausgeblendet. Daher meine Frage: Warum gibt es keine Vorschrift, dass für jedes produzierte/verbaute Teil durchschnittliche Energieaufwände in Form von KJ/Watt + Rohstoffverbrauch angegeben werden muss?

Ich danke Ihnen für die Beantwortung meiner Frage und wünsche Ihnen einen schönen Tag.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Dettmer,

vielen Dank für Ihre Frage. Ich muss gestehen, dass ich ein wenig ratlos bin, wie Ihr Vorschlag umgesetzt werden könnte. Ihre Frage wirft eine ganze Reihe weiterer Fragen auf. Wie kann eine solche Produktinformation für die Verbraucher lesbar, verständlich und nachvollziehbar gestaltet werden? Soll diese Vorschrift auf in Deutschland produzierte Güter gelten, oder auch für importierte Waren? Wenn nur für deutsche Waren: Entstünde ein Wettbewerbsnachteil für deutsche Güter? Wie kann man ausländische Hersteller verpflichten, eine solche Ökobilanz für jedes verwendete und produzierte Teil zu erstellen? Werden unter Umständen Betriebsgeheimnisse verletzt? Wer kontrolliert die im Herstellungsland gemachten Angaben? Inwieweit müssten dann nicht auch Energieaufwände für Transportwege einbezogen werden? Bereits die Diskussion um Nährwertangaben bei Lebensmitteln hat gezeigt, dass Hinweise auf Lebensmitteln lesbar, klar und verständlich sein müssen, daher hat sich die SPD für die so genannte Ampelkennzeichnung eingesetzt. In der Großen Koalition haben wir zudem das Verbraucherinformationsgesetz beschlossen. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten für mündige Verbraucher, sich zu informieren. Eine Regelung, wie Sie sie vorschlagen, halte ich für schwer umsetzbar.

Mit freundlichen Grüßen
Caren Marks, MdB