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Britta Haßelmann
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Christoph D. •

Frage an Britta Haßelmann von Christoph D. bezüglich Familie

Sehr geehrtes Fräulein Hasselmann,
hiermit fordere ich Sie auf zum deutschen TSG persönlich Stellung zu nehmen.

Der Anlass ist, dass der Transexuelle Thomas B. aus den U.S.A. sein zweites Kind geboren hat , Das stand letzten Sonntag in der "Bild am Sonntag" Das Deutsche Transsexuellengesetz dagegen verlangt von Männern wie Thomas B., sich die Eierstöcke entfernen zu lassen.

Sind Sie persönlich da mehr für die U.S.-amerikanische Lösung, oder unterstützen Sie das heutige TSG in Deutschland?

Was ist Ihre Haltung in dieser Frage und was die Parteilinie der Grünen, das möchte ich vor den Wahlen mal wissen!

Ihr Kollege der Abgeordnete Volker Beck setzt sich ja für Transgenderrechte ein!

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Dr. Zurbruegg,

Bündnis 90/Die Grünen wollen eine umfassende Reform des Transsexuellenrechts, die die Grundrechte Transsexueller in vollem Umfang verwirklicht, indem die tatsächliche Vielfalt von Identitäten akzeptiert wird, anstatt transsexuelle Menschen in vorgegebene Raster zu pressen und ihnen das Leben damit zu erschweren. Leitbild muss die persönliche Freiheit sein, nicht irgendwelche Ordnungsvorstellungen über die Geschlechter.

Die grüne Bundestagsfraktion hat einen Gesetzentwurf für eine tiefgreifende Reform des Transsexuellenrechts (Bundestagsdrucksache 16/13154) vorgelegt, den wir auch in der nächsten Wahlperiode weiter verfolgen werden. Wir wollen die Verfahren für die Änderung des Vornamens oder des Personenstandes deutlich vereinfachen und nur vom Geschlechtsempfinden der Antragstellerin oder des Antragstellers abhängig machen. Das aufwändige und entwürdigende Gutachterwesen wollen wir abschaffen. Vornamen- und Personenstandsänderung soll nicht mehr beim Gericht, sondern beim Standesamt beantragt werden können. Die Personenstandsänderung soll nicht mehr an die menschenverachtende Voraussetzung „einer dauernden Fortpflanzungsunfähigkeit“ geknüpft sein. Ebenso soll die Personenstandsänderung nicht mehr von der deutlichen operativen Annäherung an das Erscheinungsbild des anderen Geschlechts abhängig gemacht werden.
Ich teile die Position meiner Fraktion.

mit freundlichen Grüßen
Britta Haßelmann

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